Zusammenhang mit anderen chronischen Erkrankungen
Menschen mit Diabetes hätten ein drei Mal höheres Risiko, Depressionen zu entwickeln als Gesunde. Umgekehrt bekämen Depressive drei Mal so häufig Diabetes, berichtete Hohagen. Auch die Sterblichkeitsrate nach Herz- und Hirninfarkten sei durch eine zusätzliche Depression deutlich erhöht.
Gene und Lebensstil
Die Gene spielten dabei eine Rolle, "aber unabhängig von familiärer Vorbelastung ist auch der Lebensstil ausschlaggebend", betonte Hohagen. Er ist auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), die das Treffen ausrichtet.
Auf Körper und Psyche achten
Wichtige Schutzfaktoren, um der unheilvollen Verbindung zu entgehen, seien gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung sowie eine stabile Partnerschaft und Zufriedenheit im Beruf. "Aber ein Restrisiko bleibt auch dann. Und wenn Internisten ebenso wie Psychiater über diese Zusammenhänge zwischen körperlichen und psychischen Leiden Bescheid wissen, kann gezielter behandelt werden", sagte Hohagen.
Ursache im Alter - Arbeitsplatz
Das Thema Arbeit sei häufiger Grund für Depressionen, die mittlerweile weltweit zur Volkskrankheit Nummer eins avanciert seien. "Und zwar sowohl durch zu hoch empfundenen Druck als auch durch Angst vor Jobverlust", sagt der Psychiater. Vor allem Menschen mittleren Alters und aufwärts hätten Probleme mit der Umstellung auf neue EDV-Techniken und wachsende Anforderungen an Flexibilität.
Prüfstand - langfristige Bindung