Salzburg - In einer mehr als fünf Stunden dauernden Sitzung befasste sich am späten Mittwochnachmittag der Aufsichtsrat der Salzburger Bewerbungsgesellschaft um die Olympischen Winterspiele 2014 mit den Veränderungen im Budget. Weißer Rauch stieg noch nicht auf, aber auch der Ausstieg aus der Bewerbung war kein Thema. Etliche Unklarheiten hätten bereits abgearbeitet werden können, nach einer Überprüfung in Expertengruppen wird sich der Aufsichtsrat nächste Woche nochmals mit dem Thema befassen, schilderte Aufsichtsrats-Chef Bürgermeister Heinz Schaden (S).

Über das Wochenende werde das Zahlenwerk bei jedem einzelnen Budgetposten auf seine Plausibilität nochmals überprüft, bei einer weiteren Aufsichtsratssitzung in der kommenden Woche würden die offenen Fragen dann erneut diskutiert. Außerdem gebe es bis Anfang Dezember noch zwei Termine, um mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zu verhandeln. Worüber, das könne er dem IOC aber nicht über die Medien ausrichten, sagte Schaden bei einem Pressegespräch nach Sitzungsende kurz nach 20.00 Uhr. "Wir werden mit dem IOC über alles reden", sagte Schaden auf die Frage, ob es um die Gelder aus den TV-Rechten gehe.

Der Bürgermeister stellte auch klar, dass man heute nicht in die Sitzung gegangen sei, um die Bewerbung platzen zu lassen. Auch Landesfinanzreferent LHStv. Othmar Raus (S) sagte, dass "viel weitergegangen sei", es sei aber noch zu früh zu sagen, ob am Ende ein positives oder negatives Ergebnis herauskomme. Die beiden hinterließen genau so wie LHStv. Wilfried Haslauer (V) den Eindruck, dass sie die Bewerbung wieder auf Bahn bringen wollen, Haslauer sprach denn auch von Geburtshilfe und nicht von einem Patienten.

Die Mitarbeiter des Bewerbungsbüros hätten in der Sitzung sehr kooperativ gewirkt und alle Fragen beantwortet, stellte der Bürgermeister fest. Aber "die Host City muss einfach genau wissen, wo wir stehen".

Schaden sagte weiters, dass sich die Veränderungen im Budget auch durch Besprechungen mit dem IOC "entwickelt" hätten. So seien einige Bereiche bei den Ausgaben für Sportstätten im Budget nun weiter oben oder unten zu finden, das habe in vielen Bereichen geklärt werden können.

Und zu den 152 Millionen Euro, die als Einnahmen durch lokale Sponsoren aufgebracht werden sollen, sagte Haslauer, dass es sich hier ja nicht um kleine Salzburger Betriebe handeln solle, sondern um weltweit agierende Unternehmen, die nicht auf der IOC-Sponsorenliste seien. In Turin habe man vergleichbare Summen lukrieren können, so Schaden. Außerdem werden 134 Millionen Dollar vom Posten Reserven nun als budgetierte Ausgaben gestrichen, "eine Reservenbildung ist nicht erforderlich", so Haslauer.

Zu der heute vom Bund für kommende Woche zugesagten Haftungsübernahme wollten die Mitglieder des Aufsichtsrates nicht viel sagen, weil sie die Details über diesen geplanten Beschluss noch nicht kennen.

Sollte der Aufsichtsrat dem Budget in der nächsten Woche zustimmen, so wird vermutlich der Gemeinderat am 13. Dezember auch positiv über den Haftungsanteil der Stadt Salzburg abstimmen. Dann muss das Bewerbungsdokument II ohnedies unverzüglich in Druck gegeben werden, damit es rechtzeitig beim IOC eingereicht werden kann. (APA)