Wie bei den ÖSV-Adlern geht es auch für Österreichs Kombinierer nach den fantastischen Olympiaerfolgen in Turin/Pragelato (Gold für die Mannschaft sowie Einzel-Gold und Silber für Felix Gottwald) in die Saison. "Goldschmied" Günther Chromecek hat sein Amt zurückgelegt, sein Nachfolger Alexander Diess startet in seine erste Saison als Cheftrainer.
Diess "optimistisch und voller Freude"
"Wir haben sehr gut trainiert. Ich bin optimistisch und voller Freude", meinte Diess Mittwochabend im Gespräch mit der APA. Anfang November hat sein Team schon 13 Tage intensives Schneetraining in Finnland absolviert, nun ist man nach einigen Tagen Regeneration zu Hause wieder nach Finnland zurückgekehrt. "Jeder hat zwischen 40 und 55 Sprünge absolviert und auch unzählige Loipen-Kilometer in den Beinen. Da bin ja sogar ich über 100 gelaufen", sagt der Neo-Coach, dessen Blick in die Zukunft geht.
"Natürlich waren die Olympia-Erfolge super, aber im Weltcup waren wir nicht immer top. Wir wollen uns im Weltcup von Station zu Station kontinuierlich bis zur WM hin steigern", lautet seine Marschroute. Weniger erfreulich war, dass das Team am Mittwoch keinen einzigen Sprung von der Großschanze absolvieren durfte, weil man die Schanze wegen Temperaturen um null Grad schützen wollte. Ähnliches war auch den Springern am Vortag passiert. "Ist mir unverständlich, denn die Bedingungen waren perfekt. Das ist der einzige kleine Nachteil", so Diess.
Gottwald "fühlt sich total gut"
Ein letztes Mal beginnt Doppel-Olympiasieger Felix Gottwald eine Weltcupsaison, für die er sich vorgenommen hat, noch einmal auf den Weltcup-Gesamtsieg loszugehen. "Das ist ein sehr, sehr hohes Ziel", weiß auch der Cheftrainer. "Aber er ist in einer Verfassung wie noch nie, das sagt er auch selbst. Vom Laufen her fühlt er sich schon total gut, die Schneesprünge waren noch nicht optimal, da gibt es noch Potenzial."
Titelverteidiger Hannu Manninen wird da u.a. freilich ein Wörtchen mitreden, er könnte mit einem neuerlichen Gesamtsieg als erster vierfacher Weltcup-Sieger in die Geschichte eingehen.
Änderungen
Auch im Regulativ gibt es Änderungen: Vor allem im Gundersen-Bewerb. Ab sofort sind nur noch die besten 35 nach dem ersten Durchgang für den zweiten Sprung und später für das 15-km-Langlaufrennen zugelassen. Eine Maßnahme, um den Bewerb auch zeitlich zu optimieren. Im Sprint gibt es zwei so genannte "combined compact sprints". In Lahti und Oslo sollen die Athleten bereits maximal 25 Minuten nach dem Springen in die Loipe gehen.
Ein echtes Highlight im Rahmen der Weltmeisterschaften wird der Sprintbewerb, wenn der Langlauf im 42.000 Zuschauer fassenden Sapporo Dome abgehalten wird. Das Stadion ist eigentlich eine Halle, das Dach lässt sich nicht öffnen und war auch Austragungsort der Fußball-WM 2002. (APA)
ÖSV-Kombinierer-Aufgebot:
Felix Gottwald, Mario Stecher, Michael Gruber, Christoph Bieler, David Kreiner, Willi Denifl, Bernhard Gruber und Marco Pichlmayr