Das Parlament, in dem Erdogans Regierungspartei AKP die Mehrheit hat, wählt im April/Mai nächsten Jahres einen neuen Präsidenten. Im Herbst 2007 sollen auch Parlamentswahlen stattfinden.
Türkei
Mehrheit der Türken gegen Wahl Erdogans zum Staatspräsidenten
51 Prozent lehnen dies laut Umfrage ab - Begründung: Premier verteidige den Laizismus nicht genügend
Istanbul - Eine Mehrheit der Türken lehnt eine Wahl des
islamisch-konservativen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan zum
Staatspräsidenten ab. In einer Umfrage sprachen sich 51 Prozent
dagegen und nur 31,5 Prozent dafür aus, wie türkische Zeitungen am
Donnerstag berichteten. Ihre Ablehnung begründeten zwei Fünftel der
Befragten mit "ideologischen" Gründen - einem fehlenden Eintreten
Erdogans für die Republik und den Laizismus, die Trennung von Staat
und Religion.
Die meisten der Befragten erwarten im Fall einer Wahl Erdogans
politische "Spannungen" (36 Prozent), die aber "überwindbar" seien,
oder vertraten die Ansicht, die Probleme ließen sich "im Rahmen der
Demokratie" lösen (33 Prozent). In der Minderheit blieben diejenigen,
die mit einem politisches "Chaos" (27 Prozent) oder gar einem
Militärputsch (12 Prozent) rechnen. Kein Problem hat eine große
Mehrheit der Befragten (63 Prozent) damit, dass die Türkei erstmals
eine "First Lady" mit Kopftuch bekäme, falls Erdogan zum
Staatspräsidenten gewählt werden sollte. (APA/dpa)