Bei einer Mehrzahl der Wellness-Investitionen in der österreichischen Vier- und Fünfsternhotellerie liege ein zu hoher Kapitaleinsatz im Verhältnis zur Verzinsung und damit eine Fehlinvestition in wirtschaftlicher Hinsicht vor, meint ÖHT-Geschäftsführer Franz Hartl in einer Studie zum Thema "Rechnet sich Wellness?".
Unterscheiden und beleben
Durch die Ausrichtung auf Wellness könnten sich Betriebe generell von Mitbewerbern unterscheiden und saisonschwache Zeiten beleben, streicht Hartl die Vorteile heraus. Nach Investitionen in die Optimierung von Betriebsgrößen und in Qualitätsverbesserung standen Wellnessinvestitionen im Vorjahr an dritter Stelle im Investitionsranking, der Bereich verzeichnete die größten Zuwächse. Um Hotelgästen die Annehmlichkeiten von Wellnesseinrichtungen zu bieten, muss aber tief in die Tasche gegriffen werden. Bei einem Hotel mit 50 Zimmern sei etwa eine Wellnessfläche von 600 m2 - also zehn bis 15 m2 pro Zimmer - mit einem Investitionsvolumen von 1,5 Mio. Euro empfehlenswert.
Grundsätzlich gelte: "Je mehr Wellness angeboten wird, desto besser sind die Ergebnisse" punkto Auslastung, Preisniveau, Entlohnung pro Mitarbeiter, Umsatz und dem im Tourismus wesentlichen "Gross Operating Profit" (GOP) pro Zimmer, rechnet Hartl vor. Sobald auch das eingesetzte Kapital berücksichtigt werde, ergebe sich ein anderes Bild: "Je größer das Wellness-Angebot, desto geringer die erzielte Verzinsung bzw. der Überschuss in Relation zum eingesetzten Kapital".
Hoher Kapitaleinsatz
Der durchschnittliche Hotelbetrieb mit Schwerpunkt Wellness setze um 25 Prozent mehr Kapital ein und erziele einen nur 16 Prozent höheren GOP. Damit habe bei einer Mehrzahl der Wellness-Vorhaben ein zu hoher Kapitaleinsatz im Verhältnis zur Ergebnisverbesserung stattgefunden, sagte Hartl.