Graz - Das im Jänner 2006 eingeführte Auswahlverfahren an der Medizinischen Universität Graz wirkt sich offenbar positiv auf die Leistungen der Studierenden aus: Wie die Med Uni mitteilte, absolvierten über 92 Prozent der Humanmedizin-Studenten den ersten Studienabschnitt in der Mindestzeit - von 2002 bis vor Einführung des Verfahrens hätten dies nur rund 25 Prozent geschafft. Auf Grund der "dramatisch höheren Erfolgsquote" sei auch gewährleistet, dass trotz der geringeren Zahl an Studienanfängern nicht weniger Mediziner ausgebildet würden als bisher, so Vizerektor Gilbert Reibnegger.
Nur drei Aussteiger
Die Dropout-Quote, die bisher im ersten Abschnitt bei durchschnittlich 40 Prozent lag, sei auf weniger als drei Prozent gesunken - von den 103 Studenten der Humanmedizin entschieden sich nur drei für einen Ausstieg, so die Uni. "Das Auswahlverfahren, das auf einem Kenntnistest in den medizin-relevanten Grundlagenfächern basiert, hat sich eindeutig bewährt", so Reibnegger. Auch laut den Lehrenden würden die Studenten "noch engagierter und konzentrierter" arbeiten.
Frühzeitige Entscheidung
Für die Med Uni Graz sei eine zulassungsbedingte Studienplatzentscheidung auf Grund der Erfahrungen beizubehalten. "Für uns ist das die Zukunft: Ein Auswahlverfahren im Vorfeld bringt den Studierenden noch vor Semesterbeginn eine Entscheidung über die Studienrichtung. Durch das gleich hohe Wissensniveau in den Grundlagenfächern Chemie, Physik, Biologie und Mathematik können wir gleich im ersten Semester den Unterricht auf medizin-relevante Themen fokussieren." (APA)