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Hör auf deinen Bauch

Für den "Bierbauch - Kalenders 2007", zu Gunsten des Flüchtlingsprojektes Ute Bock , haben eine Reihe Prominenter ihre mehr oder weniger vielsagenden "Wampen" ablichten lassen.

Foto: APA/ Verein Ute Bock
Wien - Teilweise alarmierende Resultate lieferte eine in Wien präsentierte Risikostudie, der größten ihrer Art in Europa. 68.000 Menschen haben sich von 10. bis 14. Oktober dem kostenlosen Gesundheits-Check der Apotheken unterzogen - das Ergebnis war mehr als ernüchternd: 53 Prozent haben erhöhte Cholesterinwerte, 46 Prozent sind fettleibig, ebenso viele Österreicher leiden unter erhöhtem Blutdruck.

Gemessen wurden Blutdruck, Cholesterin, Bauchumfang, Blutzucker und Gewicht. 1.500 Apotheker unterzogen sich im Vorfeld einer speziellen Schulung. "Dank der Aktion haben wir seit 20 Jahren das erste Mal repräsentative Daten zum Herz-Kreislaufrisiko der Österreicher", freuten sich Helmut Sinzinger, Stellvertretender Vorstand der Universitätsklinik für Nuklearmedizin am AKH Wien, und Harald Kritz, Atheroskleroseforscher und Präsident des Lipidforums Österreich.

Erschreckend - Gewicht der Jugendlichen

Mehr als 30.000 Personen erhielten nach dem Check die Empfehlung, auf Grund schlechter Werte einen Arzt aufzusuchen. Besonders beängstigend ist die Entwicklung bei den Jugendlichen: In dieser Altersgruppe hat bereits jeder Vierte ein Gewichtsproblem. Bei den 50- bis 70-Jährigen bringen 60 Prozent zu viele Kilos auf die Waage.

Erhöhte Cholesterinwerte

Erschreckend hoch sind auch die Cholesterinwerte. Der Auswertung des Gesundheits-Tests in den Apotheken zu Folge haben 53 Prozent der Bevölkerung zu viel Fett im Blut, 17 Prozent davon befinden sich sogar im Hochrisikobereich. Die Altersgruppe mit der größten Gefährdung sind die 50- bis 60-Jährigen: Gar zwei Drittel aller Untersuchten hatten zu hohe Cholesterinkonzentrationen.

Hoher Blutdruck

Auch der Blutdruck der Österreicher ist wesentlich höher als von den Experten angenommen: 46 Prozent haben erhöhte systolische und 33 Prozent erhöhte diastolische Werte. Als besonders erschreckend wurde die Dunkelziffer bezeichnet, die bei älteren Menschen 38 Prozent beträgt und bei den jüngeren Erwachsenen auf 48 Prozent ansteigt.

Hohe Dunkelziffer bei Diabetes

Der Gesundheits-Check förderte außerdem 1.500 Diabetiker zu Tage, die von ihrer Krankheit gar nichts wussten. Die bisherigen Annahmen der Häufigkeit lagen bei zwei Prozent der Gesamtbevölkerung - tatsächlich sind es aber 5,3 Prozent. Weitere 9.000 Schnell-Tester gelten als diabetesgefährdet. Auch hier sei die Dunkelziffer sehr hoch, betonten die Studien-Leiter.

Viel zu viel - viel zu fett

Fazit: Die Österreicher essen viel zu viel und viel zu fett. Dennoch gibt es ein Ost-West-Gefälle, denn die Bauchumfänge bei den Wienern, Niederösterreichern und Burgenländern sind deutlich größer als die der Tiroler oder Vorarlberger. Sie wiegen durchschnittlich sechs Kilo weniger. Doch selbst die bundesweit vorbildhaften Tiroler liegen punkto Sterblichkeit durch Fettleibigkeit über dem EU-Schnitt. (APA)