Wien - Österreich, die Niederlande und Deutschland sind laut dem aktuellen österreichischen Bericht zur Umsetzung der EU-Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser europaweit führend bei der Reinhaltung der Gewässer, Österreich habe die Richtlinie "bestens erfüllt", so Umwelt- und Agrarminister Josef Pröll (V) am Freitag in einer Aussendung. Demnach sei es gelungen, den Anschlussgrad an die Kanalisation in den vergangenen Jahren noch deutlich zu steigern.

Vorgaben

Die EU-Richtlinie schreibt vor, bis Ende 2005 alle zusammenhängenden Siedlungsgebiete mit mehr als 2.000 Einwohnern an eine Kanalisation und eine zugehörige Kläranlage anzuschließen. Darüber hinaus müssen die Kläranlagen die in der Richtlinie enthaltenen Vorgaben hinsichtlich der Reinigungsleistung erfüllen.

Der Anschlussgrad an die öffentliche Kanalisation beträgt in Österreich derzeit laut Pröll knapp 90 Prozent und ist damit etwa um vier Prozent höher als im Jahr 2000. Die Abwässer werden in rund 1.500 kommunalen Abwasserreinigungsanlagen behandelt. Knapp die Hälfte des behandelten Abwassers stammt aus privaten Haushalten, der Rest sind Abwässer aus dem Fremdenverkehr bzw. industrielle und gewerbliche Abwässer. Dadurch können in Österreich in Summe 96 Prozent der organischen Schmutzfracht, 77 Prozent der Stickstofffracht und 88 Prozent der Phosphorfracht entfernt werden.

Phosphor und Stickstoff reduziert

"Österreich erfüllt damit als einer der ersten EU-Mitgliedsstaaten im gesamten Staatsgebiet die Anforderungen der Richtlinie für besonders empfindliche Gebiete, wonach die Gesamtbelastung aus allen kommunalen Kläranlagen von Phosphor und Stickstoff um mindestens 75 Prozent reduziert werden muss", so Pröll.

Ein großer Schritt hinsichtlich der Reinigungsleistung sei die Mitte 2005 abgeschlossene Erweiterung der Hauptkläranlage Wien, mit der Österreich als einer der ersten Mitgliedsstaaten flächendeckend alle auch für besonders empfindliche Gebiete geforderten Vorgaben in der Abwasserreinigung erreicht habe. Weiters konnte dadurch die österreichweite Stickstofffracht aus Kläranlagen von 15.000 Tonnen auf ca. 11.000 Tonnen pro Jahr reduziert werden. (APA)