Da schwebt sie dahin, die Raucherfreiheit: Verbot kommt rascher als erwartet

Wien – Der letzte Zug im Wirtshaus steht bevor: Landeshauptfrau Gabi Burgstaller verschärft die Anti-Raucher-Politik der SPÖ, sie will in den Koalitionsgesprächen mit Ministerin Maria Rauch-Kallat ein generelles Rauchverbot in österreichischen Gaststätten erreichen. Das Rauchen soll nur noch in Nebenräumen gestattet sein.

Rauch-Kallat zeigt sich gesprächsbereit, bisher ist sie das Thema nicht so scharf angegangen. Noch gilt eine freiwillige Selbstverpflichtung der Gastronomie, bis Jahresende müssen Speiselokale ab 75 Quadratmeter Fläche zu 40 Prozent rauchfrei sein. Sollten die Wirte das nicht schaffen, droht das generelle Verbot, das die SPÖ bereits jetzt ins Spiel bringt. Die Steiermark übernahm mit einer Petition ans Parlament die Vorreiterrolle. Die SPÖ tritt auch für empfindliche Strafen ein. Burgstaller verwies am Freitag aufs Ausland – in Italien kostet die verbotene Zigarette im Restaurant bis zu 250 Euro, der illegale Zug in Irland kann bis zu 3000 Euro teuer kommen. Wer in öffentlichen Räumen in Österreich zur Zigarette greift, kann aber auch schon mit bis zu 720 Euro bestraft werden.

Zahl der täglich Rauchenden sinkt

Der Trend geht ohnehin vom Rauchen weg: Laut der OÖ-Gesundheitslandesrätin Silvia Stöger (SP) und dem Leiter des Instituts für Suchtprävention in Linz, Christoph Lagemann, ist die Zahl der täglich Rauchenden in den vergangenen drei Jahren um sieben Prozent gesunken. Die Nichtraucher sind schon die Mehrheit: 56 Prozent.

Und schließlich: Dänemarks Königin Margrethe (66) will künftig zumindest nicht mehr öffentlich rauchen. (Otto Ranftl, DER STANDARD Printausgabe, 25./26.11.2006)