In deutlich modernisierter Moderation (durch die ihrerseits nominierten Nicolas Ofczarek und Michael Maertens), mit allerlei Schlenkern und Bissigkeiten aus der Feder Alfred Dorfers, wurden überwiegend Favoritensiege bejubelt: Martin Kusejs Salzburger Höllenangst-Inszenierung wurde als beste deutschsprachige Aufführung ausgezeichnet, Bühnenbildner Martin Zehetgruber erhielt zum bereits vierten Mal die Statute. Ofczarek seinerseits wurde zum besten Schauspieler gekürt und setzte sich damit gegen die Kollegen Maertens und Joachim Meyerhoff durch.
Überhaupt sieht die Jury (aus allen bisherigen Nominierten) bevorzugt vor der eigenen Haustür nach dem Rechten. Als beste Regie-Leitung wertete man Karin Beiers Kleinbürger-Inszenierung aus dem Wiener Akademietheater, zur besten Schauspielerin wurde Edith Clever (als "die ältere" Frau in Jon Fosses Schlaf) gekürt. Eine in dichterische Höhen geschraubte Eloge hielt Robert Hunger-Bühler auf Gert Jonke, den Dramatiker des Jahres. Für die "beste Nebenrolle" beschenkte man die wunderbare Gertrud Roll mit einer Trophäe. Als Nachwuchshoffnung wurde Nuran David-Calis für seine Räuber-Inszenierung im Wiener Volkstheater belobigt, für die beste Off-Produktion erachtete man H.C. Artmanns How much, schatzi? in der Version des Projekttheaters Vorarlberg (Regie: Susanne Lietzow).