"Gerade Baukonkurse erweisen sich als Wertvernichter schlimmster Art und enden häufig desaströs. Die Aktiva schrumpfen deutlich, weil vor allem Kundenforderungen aus offenen Baustellen in sich zusammen brechen", so Insolvenzexperte Kurt Haendel vom KSV. Die Verbindlichkeiten wiederum würden durch durch Schadenersatzansprüche explodieren. Umso erfreulicher sei es, wenn aus der Verwertung des Massevermögens an Pfandgläubiger ein einstelliger Millionenbetrag rückgeführt werden könne, meinte Haendel.
Insolvenzen
SchneiderBau-Konkurs nach fünf Jahren abgewickelt
Das Insolvenzverfahren der Heidenreichsteiner SchneiderBau GmbH wurde nun mit einer Konkursquote von 18,44 Prozent abgeschlossen
Gmünd - Das Insolvenzverfahren der Heidenreichsteiner
SchneiderBau GmbH im Bezirk Gmünd ist nun mit einer Konkursquote von
18,44 Prozent abgeschlossen worden. Das Unternehmen musste im Jahr
2001 beim Landesgericht Krems Konkurs anmelden. 227 Gläubiger und 286
Dienstnehmer hätten Forderungen von insgesamt rund zwölf Mio. Euro
gestellt, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Montag in
einer Aussendung mit.
Das Waldviertler Traditionsunternehmen, gegründet 1804, musste
kurz vor Weihnachten 2001 den Konkurs einreichen. Die einstige
Paradefirma hatte vor allem durch den Preisdruck am Wohnbausektor
hohe Verluste eingefahren. Insolvenzauslöser war die Fälligstellung
eines Kredites durch eine Großbank. Mangels Liquidität konnte der
Betrieb nur mehr bis Anfang Februar 2002 aufrecht erhalten werden.
Danach wurde mit den Verwertungsmaßnahmen begonnen. Die
verhältnismäßig lange Abwicklungsdauer des Großkonkurses erklärt sich
laut KSV weitgehend aus offen gewesenen Haftrücklässen, die erst nach
Ablauf der dreijährigen Laufzeit eingezogen werden konnten. (APA)