Graz - 13 Mio. Euro hat das AMS Steiermark heuer in 26 Beschäftigungsprojekte und Firmen gesteckt, die damit 1.500 Transitjobs für Langzeitarbeitslose und schwer integrierbare Jugendliche geschaffen haben. Einer der Pionierbetriebe des sozialökonomischen Sektors, das Projekt Bicycle in Graz, hat inzwischen einen kleinen Spin Out produziert: Einer der drei Standorte wurde samt Hochpreis-Segment des Fahrradhandels in die Selbstständigkeit entlassen.

Erfolgsquote bei 60 Prozent

600 Jugendliche haben seit der Gründung von Bicycle 1989 gelernt, an Fahrrädern zu schrauben und Kunden zu betreuen. Die Erfolgsquote liege bei 60 Prozent, so Geschäftsführer Gerd Kronheim am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Jetzt gehe es "back to the roots": "Es schaut ungewöhnlich aus, einen profitablen Zweig auszulagern, aber es ist aus arbeitsmarktpolitischer Sicht verständlich." Es sei immer schwieriger geworden, die steigenden Anforderungen in einem hochspezialisierten Markt mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten von Transitarbeitskräften zu kombinieren.

Der Standort Kaiser-Franz-Josef-Kai wird ab 19. Februar 2007 von einer ehemaligen Schlüsselkraft als Einzelunternehmer mit Team weitergeführt. Die Marken vor allem des hochpreisigen Mountain Bike-Programms werden übernommen, die Kunden, so hofft man, auch. "Ein zusätzlicher Erfolg dieses sozialökonomischen Projekts", meinte AMS-Landesgeschäftsführer Karl Heinz Snobe, der "Bicycle neu" ebenso wie Stadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl (S) weitere Unterstützung zugesagt hat.

Die verbleibenden beiden Bicycle-Standorte (Rechbauerstraße, Körösistraße) werden sich künftig stärker auf Reparaturen und im Handel auf das Midprice-Segment (bis 600 Euro) konzentrieren. Pro Jahr sollen 35 Jugendliche maximal neun Monate ein Job-Einstiegsprogramm durchlaufen. (APA)