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Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu.

Foto: AP/Vadim Ghirda
Bukarest/Wien - Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu hat in Interviews mit rumänischen Zeitungen vor einer Übernahme des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV durch die russische Gazprom gewarnt. Den rumänischen Behörden sei nicht bekannt, wer der tatsächliche Mehrheitseigentümer der Petrom-Muttergesellschaft OMV sei, da sich 51 Prozent der OMV-Aktien im Streubesitz befänden und die russische Gazprom zuletzt "massiv" OMV-Aktien gekauft habe, wird Basescu von der Tageszeitung "Nine O'Clock" zitiert.

"Russland dürfte ein Problem damit haben, dass Rumäniens Energie-Abhängigkeit relativ gering ist", sagte Basescu. Der Regierung von Premier Calin Popescu Tariceanu warf der Staatschef vor, sich um die nationale Energiepolitik zu wenig zu kümmern. Dieses Desinteresse könnte entweder mit politischem Druck zu Gunsten befreundeter Wirtschaftskreise, oder mit dem Fehlen einer Vision hinsichtlich einer langfristigen Energiestrategie sein, so Basescu.

Leicht finanzierbar

Die Übernahme einer Mehrheit an der OMV wäre für den russischen Gasriesen Gazprom leicht finanzierbar, rechnet "Nine O'Clock" vor: 51 Prozent der OMV-Anteile würden beim gegenwärtigen Börsenkurs rund 6,1 Mrd. Euro kosten, während Gazprom für 2005 einen Nettogewinn von 8,9 Mrd. Euro ausgewiesen habe. Die OMV-Aktie notierte heute, Dienstag, Mittag mit 39,90 Euro. Am Montag lag der Schlusskurs bei 40,30 Euro.

Bei der OMV schließt man die Möglichkeit einer heimliche Übernahme des Unternehmens aus. "Wir informieren sukzessive und transparent über unsere Shareholder-Struktur und zeigen, dass so etwas nicht möglich ist", betonte OMV-Sprecher Thomas Huemer gegenüber der APA.

31,5 Prozent der OMV hält die staatliche Beteiligungsholding ÖIAG (Österreichische Industrieholding AG), und weitere 17,6 Prozent gehören dem strategischen Partner IPIC aus Abu Dhabi, der International Petroleum Investment Company. Die Anteile sind miteinander syndiziert. (APA)