Wien - Die mit 107 Mio. Euro in Pleite gegangene SEG hat derzeit sechs offene Großbaustellen mit insgesamt über 200 Wohnungen. Nach einem ersten Gespräch mit den Banken sagte Masseverwalter Richard Proksch: "Wir werden alles tun, damit die Leute zu ihren Wohnungen kommen." Fix ist, dass in der Amtsstraße (21. Bezirk), in der Winklergasse (17. Bez.) und in der Schleiergasse (10. Bez.) weitergebaut wird. In der Fuchsröhrengasse (11. Bez.) und in der Hochstraße in Perchtoldsdorf hat Proksch die Ermächtigung fertig zu bauen, sofern sich der Bau rechnet. Beim Objekt in der Kirschenallee (22. Bez.) laufe die Verwertung sehr schlecht, daher müsse ein Sachverständiger prüfen, ob das Projekt zu teuer ist. Zwei Sachverständige sind derzeit dabei, alle SEG-Liegenschaften zu bewerten.
Zum weiteren Prozedere: Proksch wird mit allen Wohnungseigentümern Gespräche führen und in den Miethäusern Mieterversammlungen abhalten. Mieter und Eigentümer würden per Mail über den Weiterbau der Häuser informiert. Probleme gibt es mit einer Baufirma, die ihre Tätigkeit einstellte und für den Weiterbau ein Angebot über 7,8 Mio. Euro legte. Vereinbart war ursprünglich ein Betrag von 3,4 Mio. Euro.
Proksch versichert, dass für die Wohnungseigentümer dezeit kein Schaden entstünde, aber wenn nicht fertig gebaut werde, "dann können die Betroffenen nicht einziehen, müssen aber ihre Kredite zurückzahlen".
Die frühere SEG-Chefin Silvia Wustinger-Renezeder versuche Investoren zu finden, die einsteigen und somit ein Zwangsausgleich ermöglicht wird, sagte Proksch zum Standard. Gelingt das nicht, kommt es zur Zerschlagung und die Liegenschaften werden vom Masseverwalter verkauft. Wie viel das sind, weiß Proksch noch nicht. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.11.2006)