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Foto: APA/Tiergarten Schönbrunn
Wien - Gleich um fünf gesunde Nashornleguane reicher ist der Tiergarten Schönbrunn. Zwanzig Jahre lang versuchten Züchter vergebens den Bestand von vier Exemplaren - die als Schmuggelware vom österreichischen Zoll beschlagnahmt und so in dem Wiener Zoo gelandet waren - aufzustocken. Alle Bemühungen die Tiere zu vermehren waren erfolglos geblieben. Mit karibisch-trockenem Klima und Futteränderungen kam schließlich der Zuchterfolg, erläuterte Tierpfleger Anton Weissenbacher.

Ab Montag wird der neue Stolz des Aquarien- und Terrarienhauses in einem abgetrennten Teil der Reptilien-Anlage zu sehen sein. Nashornleguane leben ausschließlich in den trockenen Gebieten Haitis und der Dominikanischen Republik - die perfekten klimatischen Bedingungen im Terrarium zu erreichen, war Voraussetzung gewesen, um die Weibchen, die nur für eine Woche im Jahr trächtig werden können, überhaupt erst so weit zu bekommen. Hinzu kam eine spezielle Diät für die Schönbrunner Leguane. Bei der rein vegetarischen Futterzusammensetzung wurde von einer süß-saftigen Nahrung auf trockenes Heu und Kräuter umgestellt. "Falsche Ernährung macht die Tiere faul und träge", so Weissenbacher.

"Frisches Blut"

Außerdem müssten die "hoch sozialen Tiere" ihren Partner auch mögen, damit die Fortpflanzung klappe, erklärte Weissenbacher. Bei den frisch gebackenen Eltern passte schließlich alles. Da die Wiener Leguane Wildfänge sind, ist der Nachwuchs doppelt wertvoll: "In ganz Europa gab es bisher nur Inzüchtungen, unsere Leguane bringen frisches Blut ins Erhaltungszuchtprogramm", freute sich der Terrarienhausleiter.

Nashornleguane werden zwischen 40 und 45 Jahre alt, erreichen dieses Alter in freier Wildbahn aber eher selten. Da ausgewachsene Tiere mit einem Körpergewicht von bis zu zehn Kilogramm ein beliebtes Nahrungsmittel für die arme Bevölkerung der Insel Hispaniola sind und dort gejagt werden, hat sich ihr Bestand in den vergangenen Jahren um die Hälfte verringert. So sind die Echsen auf den Roten Listen der gefährdeten Arten zu finden. (APA)