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Faszinierte Zuschauer: Frank Stronach (li) und General-Manager Thomas Parits.

Foto: APA/ Artinger
Wien - Eine schwer ersatzgeschwächte Wiener Austria hat am Donnerstag auch die theoretische Chance auf den Aufstieg in die K.o.-Phase des Fußball-UEFA-Cups verspielt. Mit der verdienten 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen Sparta Prag gab es im dritten Spiel der Gruppe F die dritte Niederlage, das abschließende Match der Austria am 13. Dezember auswärts gegen Espanyol Barcelona stellt damit auch den Schlusspfiff für den österreichischen Fußball in der Europacup-Saison 2006/07 dar.

In den ersten beiden Partien hatte es für die Austria ein 1:4 daheim gegen Zulte-Waregem sowie ein 0:3 auswärts gegen Ajax Amsterdam gesetzt, die dritte Pleite fixierte ein schöner Kopfball-Treffer von Sparta-Verteidiger Repka (11.).

Niveau und Kulisse

Das Niveau der Partie passte sich der Kulisse an, denn ins EM-Final-Stadion 2008 hatten sich gerade einmal 8.600 Zuschauer verirrt. Den Austrianern war die ellenlange Verletztenliste deutlich anzumerken, die teaminterne Harmonie litt. Die ursprünglich als Fixausfälle gemeldeten Blanchard (ab der 65. Minute im Einsatz) und Wallner saßen zwar auf der Bank, Aigner, Wimmer, Schiemer, Schicker, Radomski, Vachousek, Tokic und Troyansky schienen jedoch wie erwartet nicht im Kader auf.

Der tschechische Herbstmeister war in einem schwachen Match die reifere Mannschaft, zeigte mehr Spielkultur, war technisch besser und in den Zweikämpfen einen Schritt voraus. Die frühe Führung war deshalb verdient. Hill rettete zunächst gegen Kisel zum Corner, dieser führte jedoch zum 0:1. Nach Hereingabe von Matusovic setzte Repka seinen herrlichen Kopfball genau ins linke Eck (11.).

Pichlmann mit der besten Möglichkeit

Sparta-Goalie Grigar erlebte relativ ruhige erste 45 Minuten, wurde nur von einem Dos-Santos-Versuch (2., drüber) und Schüssen durch Lasnik (34.) und Kiesenebner (37., gehalten) gestört. Die zweite Spielhälfte begann vor den Augen von Mäzen Frank Stronach vielversprechend, nach Flanke von Lasnik verfehlte Pichlmann mit einen Kopfball vom Fünfer knapp das Tor (46.). Doch dann war wieder Sparta klar Herr der Lage.

Simak, das Um und Auf der Gäste, traf per Gewaltfreistoß aus 30 Metern die Latte (57.), ein von Hill abgefälschter Simak-Schuss wurde von Safar pariert (61.) und Kolar traf nach Kisel-Querpass das Außennetz (67.). In der Nachspielzeit traf auch noch Lutrinelli die Stange (92.). Das Bemühen war den Austrianern zwar nicht abzusprechen, die vorhandene Qualität war jedoch zu gering.

Gruppe F praktisch entschieden

Die finanzielle Ausbeute der Wiener aus dem UEFA-Cup bleibt damit weiter bescheiden. Auf eventuelle Erfolgsprämien durch die UEFA für einen Sieg (40.000 Euro) oder ein Remis (20.000) wartet der Klubkassier weiter vergeblich, als Startgeld hatte es 70.000 Euro gegeben. Sparta bleibt gegen ÖFB-Teams im Europacup ungeschlagen, in fünf Partien gegen Sturm Graz, Salzburg und Austria gab es zwei Siege und drei Remis.

Die Würfel in Gruppe F sind damit praktisch gefallen. Espanyol und Waregem sind fix weiter, Ajax eigentlich auch. Die Niederländer, die am Donnerstagabend zu Hause den Spaniern 0:2 unterlagen, müssten das abschließende Match bei Zulte-Waregem mit fünf Treffern Differenz verlieren, nur dann würde Sparta Prag Platz drei erben. (APA)

UEFA-Cup - Gruppe F:

  • Austria Wien - Sparta Prag 0:1 (0:1). Wien, Ernst-Happel-Stadion, 8.600, SR Romas Lajuks/Lettland.

    Tor: 0:1 (11.) Repka

    Austria: Safar - Ertl, Metz, Hill, Schragner - Mair (69. Mila), Kiesenebner, Netzer (65. Blanchard), Lasnik - Dos Santos (77. Wallner), Pichlmann

    Sparta: Grigar - Zabavnik, Repka, Drobny, Kadlec - Pospech, Sivok, Kisel (86. Lustrinelli), Matusovic (46. Kolar) - Simak (73. Sylvestre), Dosek

    Gelbe Karten: Ertl, Wallner, Schragner bzw. Matusovic