Zu einer Kollegin, die aus der Karenz zurückkehrte, sagte der Nachrichtenchef: "In der letzten Sendung waren Sie voll im Bild. Haben Sie sich schon einmal Ihren Hintern angeschaut?" Mücks Aussage ist durch ein offizielles Protokoll dokumentiert. Das Frauennetzwerk stellt fest: "Diese gelungene Kombination aus Sexismus und chauvinistischer Herabwürdigung gegenüber einer qualifizierten Journalistin verdient die knallrosa Trophäe."
Wlaschek, Schüssel
Platz zwei sicherte sich der reichste Österreicher, Billa-Gründer Karl Wlaschek mit seiner Begründung im Ö3-Frühstück, weshalb er eine deutlich jüngere Freundin habe: "A Oide frisst genauso viel wie a Junge, also nehm’ I die Junge", gestand der 88-Jährige seiner Gesprächspartnerin Claudia Stöckl. Mit Platz drei muss sich Noch-Kanzler Wolfgang Schüssel begnügen. Er qualifizierte sich mit seinem Wahlkampf-Spruch, "Wäre ich ein Linker, die Feministen-Truppe würde längst vor mir flach liegen".
Auszeichnung bereits zum dritten Mal
Das Handtaschl wird in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Bisherige Preisträger waren 2004 Wolfgang Ambros ("Frustbuchtel") ex aequo mit Kurt Bergmann ("frustrierte" Präsidentschaftskandidatinnen), im Vorjahr Gunnar Prokop ("Die Frau gehört in die Kuchl ..."). Mit dieser ironischen Auszeichnung weist die unabhängige Plattform auf diskriminierende, sexistische oder klischeehafte Äußerungen über Frauen in der öffentlichen Diskussion oder medialen Berichterstattung hin. Brigitte Handlos, Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien, fürchtet: "Der Stoff für unseren jährlichen Wettbewerb wird uns so bald nicht ausgehen. Aber: Auch wir bleiben dran."