Wien/Los Angeles - 123 Filme aus 25 Ländern stehen beim kommenden Sundance Film Festival von 18. bis 28. Jänner 2007 in neun verschiedenen Kategorien am Programm. Das Festival zählt zu den wichtigsten Plattformen für amerikanische und internationale Independent-Filme. Bei 82 Filmen handelt es sich um Weltpremieren. Knapp 60 Werke sind Debüt- bzw. Zweitwerke von Filmschaffenden. Schauplatz ist wie jedes Jahr der Wintersport-Ort Park City im US-Bundesstaat Utah.

3.287 Filme, um 139 mehr als vergangenes Jahr, wurden für den Wettbewerb im Jänner eingereicht. 64 Filme aus Australien, Belgien, Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Kanada, Dänemark, Frankreich, Georgien, Deutschland, Irland, Israel, Japan, Mexiko, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, den Philippinen, Südkorea, Spanien, der Schweiz, Russland, Tunesien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten werden im Rahmen des Festivals zu sehen sein. Österreich ist dieses Jahr nicht vertreten.

Spielfilme und Dokus

Dominierendes Thema des kommenden Film-Bewerbs ist der Irak-Krieg. Thematisch zählt dazu zum Beispiel das von John Cusack mitproduzierte Independent-Drama "Grace is Gone" (Regiedebüt: James C. Strouse). Im Film spielt Cusack einen Familienvater, der gemeinsam mit seinen zwei Töchtern zu einer Reise in den Irak aufbricht, wo seine Frau im Krieg getötet wurde. Unter den anderen Filmen befindet sich etwa der Film "Broken English" (Regie: Zoe Cassavetes, Tochter von John Cassavetes), der von einer jungen, desillusionierten New Yorker Frau erzählt, die erst durch die Bekanntschaft mit einem Franzosen anfängt über ihr Leben nachzudenken. Mit dabei: Der französische Filmstar Jeanne Moreau, Melvil Poupaud und Bernadette Lafont.

Das Festival findet bereits seit 1978 statt. Wirklich bekannt wurde es erst als Robert Redford, der ebenfalls aus Utah stammt, 1981 zum Vorsitzenden gewählt wurde. Gestartet wird am 18. Jänner mit der Dokumentation "Chicago 10" (Regie: Brett Morgan). Die Dokumentation erzählt mit verschieden Stilmitteln, wie Fußnoten, Animationen und Musik, die Geschichte der Anti-Kriegsdemonstrationen von 1968 in Chicago. Als Schlussfilm wurde "Life Support" (Regie: Nelson George) ausgewählt, der auf der wahren Geschichte einer ehemals drogenabhängigen Mutter beruht, die unter anderem auf Grund ihres Aids-Engagements zu einer Vorzeigefigur innerhalb der afroamerikanischen Gesellschaft wird. In den Hauptrollen Queen Latifah, Anna Deavere Smith, Wendell Pierce und Evan Ross. (APA)