New York - Die USA haben sich bei den Vereinten Nationen (UNO) für die Entsendung von Truppen der Afrikanischen Union (AU) nach Somalia ausgesprochen. Dies geht aus einem Resolutionsentwurf hervor, der Reuters am Freitag vorlag. Die Truppe solle keinerlei Soldaten aus den benachbarten Staaten beinhalten, hieß es darin.

Die Resolution sehe zudem die Aufhebung eines seit 14 Jahren bestehenden Waffenembargos vor, damit die Friedenstruppen auf legalem Weg Ausrüstung in das Land bringen könnten. Der UN-Botschafter der USA, John Bolton, sagte vor der Presse, die USA wollten damit für Stabilität sorgen und eine politische Lösung ermöglichen.

Kriegsherren vertrieben

In Somalia kämpfen Regierungstruppen und Islamisten seit längerem erbittert um die Herrschaft in dem afrikanischen Land. Im Juni übernahmen die muslimischen Kämpfer dabei die Kontrolle in der Hauptstadt Mogadischu, wo sie weitgehend von den USA unterstützte Kriegsherren vertrieben. Die Islamisten wollen in Somalia das streng-muslimische Gesetz der Scharia einführen. Seit dem Sturz des Diktators Mohamed Siad Barre Anfang der 1990er Jahre gibt es in Somalia de facto keine staatliche Regierung.

Nach UN-Angaben unterstützen sieben Staaten die Islamisten in deren Kampf gegen die geschwächte Übergangsregierung mit Waffen: Dazu zählen neben Eritrea und Dschibuti unter anderem auch Saudi-Arabien, Ägypten und Libyen. Somalias Übergangsregierung wird dagegen von Äthiopien, Jemen und Uganda mit Waffen und Soldaten unterstützt. (APA/Reuters)