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Filmszene aus "Volver"

Foto: AP Photo/Sony Pictures Classics

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Grund zum Strahlen: Großer Triumpf beim Europäischen Filmpreis für Regisseur Pedro Almodovar und seine Hauptdarstellerin Penelope Cruz

Foto: AP /Czarek Sokolowski

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Florian Henckel von Donnersmarck.

Foto: AP/Martial Trezzini

"Bester Darsteller" im "Besten Film": Ulrich Mühe in "Das Leben der anderen"

Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" bester Europäischer Film 2006 WEM Fünf Auszeichnungen für Almodovars "Volver", drei für "Das Leben der Anderen" - Keine Preise für "Grbavica" - Ulrich Mühe und Penelope Cruz beste Schauspieler

Warschau - Das bereits vielfach preisgekrönte Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck ist auch der beste europäische Film des Jahres. Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises gingen am Samstagabend in Warschau drei Auszeichnungen an den Film. Die meisten Preise räumte mit fünf Auszeichnungen aber Almodovars "Volver" ab. Leer ging dagegen die majoritär österreichische Koproduktion "Grbavica" der bosnischen Regisseurin Jasmila Zbanic aus, die in der Kategorie "Bester Film" sowie mit Mirjana Karanovic auch in der Darstellerinnen-Kategorie nominiert war.

Auch Beste Doku aus Deutschland

Von Donnersmarck erhielt für sein Werk nicht nur den Hauptpreis, sondern auch die Auszeichnung für das beste Drehbuch. Hauptdarsteller Ulrich Mühe wurde als bester europäischer Schauspieler geehrt. Er spielt in "Das Leben der Anderen" einen Stasi-Spitzel, der am Ende das Unmoralische seines Tuns einsieht. Beste europäische Schauspielerin wurde die Spanierin Penelope Cruz für ihre Rolle in Pedro Almodovars Komödie "Volver". Auch der beste Dokumentarfilm kommt aus Deutschland. Philip Gröning wurde für seine Kloster-Studie "Die große Stille" ausgezeichnet.

Drei aus fünf: Deutschland beim Europäischen Filmpreis

Mit von Donnersmarcks Film über die Machenschaften der DDR- Staatssicherheit ist innerhalb von fünf Jahren bereits zum dritten Mal ein deutscher Beitrag als bester Europäischer Film ausgezeichnet worden. 2003 hatte "Good Bye, Lenin!" von Wolfgang Becker gewonnen, im Jahr darauf Fatih Akins "Gegen die Wand". "Das ist unglaublich!", rief von Donnersmarck am Samstagabend überglücklich in Warschau. Sein Film, der bisher in Deutschland rund 1,6 Millionen Besucher hatte, ist von deutscher Seite auch zur Nominierung für einen Oscar vorgeschlagen worden.

Vier Auszeichnungen für "Volver"

Die meisten Auszeichnungen gingen aber an "Volver": Neben Cruz wurde Almodovar wurde von der Europäischen Filmakademie zum besten europäischen Regisseur gekürt. Er nahm außerdem den Publikumspreis für den besten Film entgegen. "Ich widme den Preis den wunderbaren Schauspielerinnen dieses Films", sagte Almodovar. Auch der Preis für die beste Filmmusik ging an "Volver". Geehrt wurde der Komponist Alberto Iglesias. Eine weitere Auszeichnung erhielt der Kameramann von "Volver", José Luis Alcaine.

Der französisch-polnische Regisseur Roman Polanski wurde für sein Lebenswerk geehrt. Er nahm die Auszeichnung vor mehr als 1000 Gästen aus der Filmbranche sehr gerührt entgegen. "Diesen Preis in meiner Stadt zu erhalten, das ist etwas ganz Besonderes", sagte der Regisseur. "Nur gute Dinge geschehen mir in dieser Stadt." Der heute 73-jährige Polanski habe als Schauspieler, Autor, Regisseur und Produzent "unvergessliche Kinoerlebnisse geschaffen" wie "Tanz der Vampire" (1967), "Rosemaries Baby" (1968) und "Der Pianist" (2002), urteilte die Jury. Der britische Produzent Jeremy Thomas ("Der letzte Kaiser", "Sexy Beast") wurde für seinen herausragenden Beitrag zum Weltkino mit dem "Prix Screen International" geehrt.

Der Europäische Filmpreis wurde in insgesamt 15 Kategorien verliehen. Die Auszeichnung wird jährlich abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Hauptstadt vergeben.

Preisträger im Überblick

  • BESTER EUROPÄISCHER FILM: "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck (Deutschland)

  • BESTER EUROPÄISCHER REGISSEUR: Pedro Almodovar (Spanien) für "Volver"

  • BESTE EUROPÄISCHE SCHAUSPIELERIN: Penelope Cruz (Spanien) für "Volver"

  • BESTER EUROPÄISCHER SCHAUSPIELER: Ulrich Mühe (Deutschland) für "Das Leben der Anderen"

  • EUROPÄISCHER FILMPREIS FÜR EIN LEBENSWERK: Regisseur und Schauspieler Roman Polanski (Frankreich/Polen)

  • EUROPÄISCHER FILMPREIS FÜR EINEN BEITRAG ZUM WELTKINO: Filmproduzent Jeremy Thomas (Großbritannien)

  • EUROPÄISCHER DOKUMENTARFILM PRIX ARTE: "Die große Stille" von Philip Gröning (Deutschland)

  • BESTES DREHBUCH: Florian Henckel von Donnersmarck (Deutschland) für "Das Leben der Anderen"

  • BESTE KAMERA: Barry Ackroyd für "The Wind That Shakes The Barley" (Großbritannien) und José Luis Alcaine für "Volver" (Spanien)

  • BESTE FILMMUSIK: Alberto Iglesias (Spanien) für "Volver"

  • BESTER KURZFILM: "Before Dawn" von Bálint Kenyeres (Ungarn)

  • EUROPÄISCHE ENTDECKUNG - FASSBINDER-PREIS: "13 Tzameti" von Géla Babluani (Georgien/Frankreich)

  • EUROPÄISCHER PREIS DER FILMKRITIK: "Les Amants Reguliers" von Philippe Garrel (Frankreich)

  • BESTER KÜNSTLERISCHER BEITRAG: Pierre Pell und Stéphane Rozenbaum (Frank) für das Szenenbild für "The Science of Sleep" von Michel Gondry

  • PUBLIKUMSPREIS BESTER FILM: "Volver" von Pedro Almodovar (Spanien) (APA/dpa)