Nach zweiwöchiger Expedition auf dem Jangtse bisher kein Exemplar der bedrohten Tierart entdeckt
Redaktion
,
Shanghai - Die Chancen für den chinesischen Flussdelfin
Baiji stehen schlecht. Ein internationales Forscherteam habe im
Verlauf einer noch rund zwei Wochen andauernden Expedition auf dem
Jangtse bisher kein Exemplar der bedrohten Tierart finden können,
berichtete August Pfluger, Chef von baiji.org und Organisator der
Suche am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Shanghai.
Sollte das Team auch bis zum Ende der Expedition keine Baijis
entdecken, will es die Art offiziell für ausgestorben erklären. "Die
Hoffnung für Baiji schwindet", sagte Pfluger.
Rund 30 Wal- und Delfin-Experten aus den USA, China und Japan
hatten vor 26 Tagen ihre Suche nach den letzten Baijis begonnen. Sie
haben von zwei Schiffen aus einmal die gesamte Expeditionsroute über
1.750 Kilometer zwischen der Stadt Yichang und der ostchinesischen
Hafenmetropole Shanghai vergeblich mit Feldstechern und
Unterwasser-Mikrofonen abgesucht. Der Schweizer August Pfluger sieht
einen Grund für den Misserfolg in den schlechten Wetterbedingungen zu
dieser Jahreszeit. Die Sicht sei teilweise unter 150 Meter gewesen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Forscher Tiere verpasst hätten, sei
"sehr groß".
Schweinswale akut bedroht
Das Team lege jede Hoffnung auf den letzten Teil der Suche von
Shanghai zurück an den Startpunkt der Mission in der
zentralchinesischen Stadt Wuhan. Sollten noch Tiere gefunden werden,
wollen chinesische Forscher sie später fangen und in ein Reservat
bringen. Auf der Expedition wird außerdem der Bestand einer Art nur
im Jangtse vorkommender Schweinswale gezählt. Bisher haben die
Forscher weniger als 300 Tiere gefunden. Das seien "alarmierend
wenige", sagte Pfluger. Ihnen drohe das gleiche Schicksal wie Baiji. (APA/dpa)
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