Wien - Der österreichische Markt für Risikokapital und Beteiligungsfinanzierungen müsse weiterentwickelt werden. Dies seien fixe Aufgaben für eine neue Bundesregierung, forderte der Leiter derWirtschaftspolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Harald Kaszanits, bei einer Veranstaltugn des staatlichen Technologieförderers Austria Wirtschaftsservice (AWS).
Zu den Aufgaben der künftigen Bundesregierung gehöre auch eine bessere Abstimmung zwischen dem Bund und den Bundesländern, die Erarbeitung neuer förderpolitischer Akzente sowie eine klare Aufgabenteilung zwischen der AWS im Bereich der Unternehmensentwicklung und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Bereich der projektbezogenen F&E-Förderung. Zudem sei eine ausreichende Budgetierung aktiv einsetzbarer Förderungsmittel des Bundes nötig.
"Förderungen müssen die unternehmerische Initiative und den unternehmerischen Geist unterstützen", sagte Kaszanits. "Sie müssen unbürokratisch, übersichtlich und praxisnah sein." Aus seiner Sicht ist die AWS gerade im Bereich der Investitions- und Innovationsförderung mit einer "ordentlichen Portion Kompetenz" ausgestattet.
Ab 1. Jänner 2007 werde sich gerade für die kleinen und mittleren Unternehmen einiges ändern. Mit dem neuen EU-Finanzrahmen, dem Start des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms und des Wettbewerbs- und Innovationsprogramms der EU, den neuen Strukturfondsmitteln für die Regionalförderung und den Änderungen im Beihilfenrecht fänden Unternehmen neue Bedingungen vor. Die Hausbanken, das AWS sowie die Förderberatungen der Wirtschaftskammern seien gerade in dieser Phase besonders gefordert, kompetent zu beraten. Durch Basel II würden die Banken bei der Kreditvergabe stärker differenzieren, weshalb Förderstellen hier etwaige negative Effekte abfedern müssten. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.12.2006)