Frankfurt - Nach dem schweren Rückschlag von Pfizer bei einem seiner wichtigsten Hoffnungsträger sind die Aktien des US-Pharmakonzerns an der Frankfurter Börse mehr als neun Prozent eingebrochen. Das weltgrößte Pharmaunternehmen hatte am Wochenende wegen Sicherheitsbedenken die Entwicklung des Cholesterin-Mittels Torcetrapib eingestellt, in das Pfizer große Umsatzerwartungen gesetzt hatte.

Die Aktien des britischen Konkurrenten AstraZeneca schnellten dagegen knapp zwei Prozent in die Höhe. Der Konzern arbeitet an einem Konkurrenz-Präparat zu dem gestoppten Pfizer-Mittel. Auch die Schweizer Roche Holding konnte von dem Pfizer-Rückschlag profitieren. Die Papiere legten im frühen Handel 0,6 Prozent zu.

Rückschlag

Pfizer hat die Entwicklung eines neuen Cholesterin-Medikaments wegen einer unerwartet hohen Zahl von Todesfällen und Komplikationen in klinischen Tests eingestellt. Der größte Arzneihersteller der Welt teilte am Samstag in New York mit, er folge damit der Empfehlung eines unabhängigen Gremiums, das eine Studie zur Erprobung des Medikamentes Torcetrapib ausgewertet habe.

Für Pfizer ist der Stopp der Forschung für das potenziell lukrative Medikament ein schwerer Rückschlag. Torcetrapib sollte die Einnahmeverluste in Milliardenhöhe ausgleichen, die dem Konzern wegen des Ablaufs des Patentschutzes für eine Reihe seiner wichtigsten Produkte drohen. Für die Entwicklung von Torcetrapib wurden laut Pfizer rund 800 Mio. Dollar (604 Mio. Euro) investiert. (APA/Reuters)