Spürbar war der Protest in fast allen Bundesländern. In Nordrhein- Westfalen und anderswo schränkten auch Apotheken und Krankenhäuser ihren Betrieb ein. Notfälle seien aber versorgt worden, sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Aktionsbündnisses in Düsseldorf. Kundgebungen von Krankenhausärzten, Pflegepersonal, Apothekern und Zahnärzten gab es unter anderem in Duisburg, Essen und Düsseldorf.
In Hannover protestierten rund 2000 Ärzte, Apotheker und Mitarbeiter des Gesundheitswesens lautstark gegen die Reformpläne. Um "5 vor 12" machten sie bei einem Aktionstag im Congress Centrum mit Trillerpfeifen ihrem Unmut Luft und hängten symbolisch ihre weißen Kittel an den Nagel. Auf Plakaten waren Sprüche wie "Geiz macht krank" und "Politiker, ihr vertreibt Ärzte" zu lesen. Etliche Praxen blieben geschlossen. In Bremen und Hamburg gab es ebenfalls Protestaktionen.
In Berlin zogen Ärzte, Apotheker und Pfleger in einem Protestmarsch zum Bettenhaus der Charité. Apotheker boten eine Notfallversorgung oder traten ihren Dienst in schwarzer Trauerkleidung an. In Brandenburg blieben 80 Prozent der Praxen zu, in Sachsen und Sachsen-Anhalt blieben zahlreiche Arztpraxen geschlossen. In Sachsen-Anhalt etwa war laut Kassenärztlicher Vereinigung etwa jede zweite der 3500 Arztpraxen nicht geöffnet.
Auch im Südwesten standen Patienten wegen des Protesttags der Mediziner vielfach vor geschlossenen Türen. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg beteiligten sich dort bis zu 6000 Ärzte an den Aktionen. In Bayern protestierten mehr als 1000 der 3500 Apotheken gegen die Reform. Teils bedienten sie ihre Kunden an nur einer Kasse, teils nur über die Notdienstklappen.