Preisreduktionen gab es vor allem beim bekanntesten Sanochemia-Wirkstoff Galantamin, das bei Alzheimer-Demenz angewendet wird. Grund dafür sei ein neu vereinbarteer Verrechnungsmodus für Produktion und Lieferung des Syntheseprodukts gewesen, erklärte Sanochemia weiter. Auch der Finanzgewinn ist im Vorjahr deutlich von 4,4 auf 1,5 Mio. Euro gefallen. Dies liege zwar "innerhalb der langjährigen Schwankungsbreite". Dennoch werde Sanochemia im nächsten Geschäftsjahr seine Veranlagungsstrategie ändern und "künftig stabilere Ergebnisbeiträge liefern", so das Unternehmen.
Operatives Ergebnis gefallen
Operativ ist das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 3,5 auf 2,2 Mio. Euro gefallen. Die erhöhten Forschungsausgaben hätten im Vorjahr auch Erfolge gebracht. Erstmals hat der Bereich durch Lizenzeinnahmen für den Wirkstoff Tolperison zur Behandlung von schmerzhaften Muskelkrämpfen einen Ergebnisbeitrag geliefert. Tolperison hat im März ein Patent erhalten und soll vor allem in Europa und den USA vermarktet werden.
Der hohe Preisdruck im Galantamin-Geschäft hatte sich schon nach den ersten drei Quartalen abgezeichnet. Auf den deutlichen Gewinnrückgang im Gesamtjahr reagierten die Anleger deshalb am Dienstag relativ gelassen. Kurz nach Handelsstart lag der Kurs der Sanochemia-Aktie am Dienstagvormittag mit 11,88 Euro um 0,7 Prozent über dem Schlusskurs des Vortages.
Berg- und Talfahrt
In den vergangenen Monaten haben die Anleger mit Sanochemia eine Berg- und Talfahrt mitgemacht. Im vergangenen halben Jahr hat die Aktie fast die Hälfte ihres Werts verloren. Gegenüber Dezember 2005 liegt das Papier trotzdem immer noch rund zehn Prozent im Plus. Die Erste Bank hat ihre Anlageempfehlung zuletzt im September von "Accumulate" auf "Halten" zurückgestuft und das Kursziel von 18,50 Euro auf 11,30 Euro gesenkt.