Es wird nicht leicht sein, einen geeigneten Käufer zu finden. Noch im Oktober hat Ministerpräsident Romano Prodi vor einem Kollaps der Fluggesellschaft gewarnt. Es sei bis Jänner Zeit, um mit einer gemeinsamen Lösung den Zusammenbruch zu verhindern, meinte Prodi damals. Die Äußerungen des Regierungschef sind nicht die beste Voraussetzung für einen Verkauf.
Die Regierung hofft auf eine interne Lösung. Als potenzielle Interessenten werden die Namen des früheren Fiat- und Olivetti-Managers Carlo De Benedetti genannt, der mit dem Schuhunternehmer Diego Della Valle eine Seilschaft gründen will. Auch wird die vor allem im Binnenflugverkehr tätige Air One als potenzieller Interessent gehandelt. Sie soll angeblich von der Banca Intesa unterstützt werden.
Allerdings müsste ein entsprechendes Engagement erst von der Wettbewerbsbehörde abgesegnet werden. Dies dürfte nicht schwierig sein, da Alitalia beim Binnenverkehr einen Anteil von weniger als 50 Prozent hält. Banca Intesa-Chef Corrado Passera hat vor Kurzem bestätigt, dass er die Alitalia–Sanierung unterstützen wolle, sollte ein effizienter Geschäftsplan vorliegen. Medien nennen die Benetton-Gruppe, die bereits im Airportgeschäft (Flughafen von Turin) und bei Infrastrukturen (Autostrade) tätig ist, als möglichen Interessenten. Kürzlich war bekannt geworden, dass Alitalia mit Air France-KLM Fusionsgespräche führt. Das französische-niederländische Unternehmen schreckt aber noch vor den roten Zahlen der Italiener zurück. Eine Übernahme käme wohl erst nach erfolgreicher Sanierung in Frage.