Foto: marktgemeinde Gamlitz/Hans Wiesenhofer
Foto: marktgemeinde Gamlitz/Hans Wiesenhofer

Beschauliches Wandern durch die Weingärten der Südsteiermark.

Foto: marktgemeinde Gamlitz/Hans Wiesenhofer
Die südliche Steiermark, deren Landschaftsformen und Vegetation ein wenig an die Toskana erinnern, ist ein Wandergebiet für alle Jahreszeiten. Es gibt sogar eine beschilderte und markierte Runde mit der Bezeichnung „Vital durch alle Jahreszeiten“, die auch im Winter zu einer Tour animiert, die im Hinblick auf Länge und Höhenunterschied der Kürze des Tages angepasst ist.

Zudem marschiert man sozusagen von Buschenschenke zu Buschenschenke und hat daher kaum Probleme, eine warme Stube für die Rast zu finden, in der auch die nötige Stärkung offeriert wird.

Fitnessstationen laden zu konditionserhöhenden Übungen ein, und selbst eine Kurz-Kneippkur ließe sich unternehmen, doch sind Wassertreten oder ein Wadenbad um diese Jahreszeit nicht gerade jedermanns Sache.

Die gemütliche Runde führt zu vielen Aussichtsplätzen, die einen Blick zur Koralpe – mit der auffälligen Radarstation auf dem höchsten Punkt -, ins Murtal oder ins Grazer Becken mit den umgebenden Erhöhungen ermöglichen. Immer wieder genießt man die Sicht zu den Windischen Büheln und in die malerische, durch Weingärten und schlanke Pappeln geprägte „steirische Toskana“.

Gaumenfreuden

Man wandert durch die typischen Weingärten und kurze bewaldete Abschnitte. Ein Teil des Weges ist asphaltiert, was nach Regenfällen oder bei geringer Schneelage kaum als Nachteil empfunden wird. Der Trubel des Herbstes, wenn Tausende die Region aufsuchen, um den jungen Wein zu verkosten und sich an Edelkastanien sowie bodenständiger Hausmannskost zu delektieren, ist jetzt vorüber und eine vorweihnachtliche Stille eingezogen. Die Runde lässt sich daher in Beschaulichkeit absolvieren, denn sie stellt auch an Kondition und Ausdauer keine besonderen Anforderungen. Einer beliebten heimischen „Sportart“, dem Viertelstemmen, müssen allerdings die Autolenker wegen der drohenden Überschreitung der Promillegrenze entsagen, die „beifahrenden“_Wanderkameraden werden hingegen wohl kaum verzichten, den in der Region erzeugten köstlichen Tropfen ein wenig zuzusprechen.

Die Route: Vom Weingut Adam – dem früheren Koglwirt – an der Straße von Gamlitz nach Leutschach wandert man auf dem lila-weiß markierten Weg über eine Geländeschwelle hinweg und steigt dann über den Rücken des Labitschberges zum Tinnauer auf. Gehzeit ab Weingut Adam eineinhalb Stunden. Dann wendet sich der Weg nach Westen und führt zum Kranachberg, dessen höchster Punkt allerdings nicht betreten wird, und zum Buschenschank Sabathi. Gehzeit ab Tinnauer eine Stunde. Weitere eineinhalb Stunden braucht man, um die Runde zu vollenden und zum Weingut zurückzukehren. (Bernd Orfer/Der Standard/Printausgabe/9./10.12.2006)