Wien - Manche mögen sie lieber mit Zuckerglasur, andere bevorzugen die mit Schokoladenüberzug oder die pure Variante, ganz ohne. Auch als Werkstoff ist der Lebkuchen in vielen Glasur- und Baustein-Varianten anzutreffen. Das kreative Bauen mit dem süßen, gewürzten Nuss-Mandel-Gebäck anzuregen hat für die Firma bene in der Vorweihnachtszeit schon Tradition:

18 Teams haben heuer ihre Modelle beim EAT ART-Architekturwettbewerb eingereicht, der diesmal unter dem Motto "Open Space - Neue Konzepte versus Tradition" stand. Vergangenen Freitag fand die Preisverleihung an die drei kreativsten Interpretationen statt.

Erstmals wurde auch ein Publikumspreis vergeben: Der "Caddy Leb" im Punschkrapfendesign (bkm design working group GnbR) bestach offensichtlich durch die mitservierten Gabeln im mobilen süßen Rollcontainers, das nach dem Verzehr angeblich "Platz schafft".

Foto: © Bene

Die Wettbewerbssieger kürte die Jury, bestehend aus dem Architekten Rüdiger Lainer, dem STANDARD-Autor Michael Freund und den beiden EAT ART-Vorjahressiegern Johannes Pesendorfer und Andreas Machalek.

Am 3. Platz: landete "Open Space – Freiheit und Geborgenheit" der Bene Consulting mit dem essbaren Vogelhaus: Eine bestechend witzige Interpretation des Themas "Open Space": Je mehr die Vögel vom Häuschen naschen, desto offener der Raum.

Foto: © Bene

Den 2. Platz belegte "Twist & Schaut" (Architekturbüro Wolfgang Mayr), das als Guckkasten funktioniert: Den scherenschnittartigen romantischn Winterwald den man darin schaut hat auch die Jury, die von der komplett essbaren Lösung eines offenen Raums beeindruckt war, "im Herzen gerührt" Auch die präzise gearbeitete "Inneneinrichtung" (Bäume etc.) war zum Verzehr geeignet, den sie bestand aus sogenanntem "Esspapier".

Foto: © Bene

Mehr "Open Space" als in der Arktis kann man sich wohl kaum vorstellen: wohl auch aus diesem Grund setzte sich "Open Space mit Bär" (Architekturbüro Stelzhammer) als Siegerprojekt durch. Die Lebkuchenplatte, gänzlich mit weißem Zuckerguss überzogen, mutiert zur arktischen Eisscholle. An ihrem Rand steht einsam ...

Foto: © Bene

... ein verlorenes weißes Gummibärchen (wohl ein Eisbär?). - Ein Objekt das auch durch seinen Minimalismus punktete: "Die Vorliebe der ArchitektInnen für das Einfache und Reduzierte, mit geringstem Aufwand und Einsatz an Materialien einen großen Effekt zu erzielen, kommt hier zum Ausdruck", argumentierte die Jury ihre Entscheidung. "Auch die Spannung zwischen Offenheit und Undefiniertheit im Raum klingt an. Und Einsamkeit."

Foto: © Bene

Die Beiträge bewiesen heuer wieder "ausgesprochene Originalität und beeindrucken durch hohe Sorgfalt der Ausführung", schwärmt die Jury zusammenfassend. Von spielerisch über analytisch bis konzeptuell variierten die Zugänge zum Thema und die Objekte "entzücken durch ihre verblüffende Umsetzung".

Knabberspuren fanden sich übrigens auch nach der Präsentation der Lebkuchenkunst keine: Ebenfalls echt verblüffend. (kafe)

Die stolzen Preisträger mit dem nicht mehr einsamen Eisbärchen: Monika Hoffmann, Celen Arca, Iris Karminski-Pielsticker (von links nach rechts)

Tipp: Auf der Bene-Website erfährt man übrigens auch mehr über den Sieger des Innsbrucker EAT-ART-Wettbewerbs.

Foto: © Bene