Gyolcs: Mozart hat nicht "nur Handerl gehalten" in seinem Leben
Die sechs jeweils etwa zwei Meter hohen Werke aus dem zehn Arbeiten umfassenden Zyklus "Requiem - Die Vergänglichkeit der Männlichkeit" sollten im Rahmen der Aufführung des multimedialen Stückes "spiel!Mozart" des burgenländischen Komponisten Gerhard Krammer im Foyer im zweiten Stock des Kulturzentrums gezeigt werden. Sie waren auch bereits in der Neuhauser Kunstmühle in Salzburg zu sehen, so Gyolcs am Mittwoch. Bei den Werken gehe es nicht nur um Mozart als Genie, sondern auch darum, "dass er sein Leben gelebt hat als Künstler" und dabei "nicht nur Handerl gehalten hat".
Er sähe die Kritik ein, würde es sich um "obszöne Darstellungen" handeln. Die Bilder, auf denen auch Mozarts Genitalien zu sehen sind, seien aber jedenfalls "keine vulgären Arbeiten", so Gyolcs. Die Begründung, dass das Umhängen - für ihn "eine Zensur sondergleichen" - aus Jugendschutzgründen erfolgt sei, könne er "nicht wirklich nachvollziehen". In der Stadtbücherei habe er die Werke nicht ausstellen wollen: "Die Situation war unzumutbar für Bilder", meinte der Künstler: "Wir haben wieder Metternich ausgegraben, so kommt mir das vor."
Zensurvorwurf findet Kulturzentren-Geschäftsführer "lächerlich"
Kulturzentren-Geschäftsführer Josef Wiedenhofer wies gegenüber den Vorwurf der Zensur als "lächerlich" zurück. Als er Dienstag ins Büro gekommen sei, habe er die Bilder gesehen, die für ihn als Veranstalter im Hinblick darauf, dass bei der Vorstellung auch Kinder mitwirkten, an dieser Stelle nicht akzeptabel seien, so Wiedenhofer: "Ich stehe dazu, dass die Ausstellung nicht gezeigt werden kann an einem Ort, wo Kinder vorbei gehen."
Deshalb habe man nach einer Möglichkeit gesucht, die Werke an einer anderen Stelle im Haus zu zeigen. Bei der Bibliothek sei auch ein Schild angebracht worden, wo die Bilder als Sonderausstellung angekündigt wurden.