Toronto - Der Chef der kanadischen Bundespolizei ist am Mittwoch wegen Kritik an seinem Vorgehen in einem Folter- und Entführungsfall zurückgetreten. Ministerpräsident Stephan Harper erklärte im Parlament, er habe das Rücktrittsgesuch von Polizeichef Giuliano Zaccardelli angenommen. Zaccardelli war unter Druck geraten, nachdem der kanadische Staatsbürger Maher Arar von den US-Behörden festgenommen und nach Syrien gebracht wurde, wo er nach eigenen Angaben gefoltert und ein Jahr lang festgehalten wurde. Zaccardelli räumte ein, dass die Bundespolizei RCMP den USA "versehentlich" fehlerhafte Informationen über mutmaßliche Verbindungen Arars zum Terrornetzwerk Al Kaida zur Verfügung gestellt hatte. Der 34 Jahre alte Computerexperte Arar wurde 2002 während eines Zwischenstopps auf dem New Yorker Kennedy-Flughafen festgenommen, als er auf dem Heimweg von einer Urlaubsreise in Tunesien war. (APA/AP)