Rom - Die Spekulationen über ein bevorstehendes Übernahmeangebot für den italienischen Versicherer Generali lassen die Regierung Prodi aufhorchen. Vizepremier und Außenminister Massimo D'Alema warnte am Donnerstag und betonte, dass die Generali ein italienisches Unternehmen bleiben müsse.

"Die italienische Eigentümerschaft Generalis ist ein Erbe, das verteidigt werden muss, und nicht nur eine reine Marktsache. Wir können nicht akzeptieren, dass Ausländer den finanziellen Kern Italiens übernehmen", so D'Alema im Gespräch mit der Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" am Donnerstag.

US-Rivale

Generali ist am Kapitalmarkt rund 40 Mrd. Euro wert. Händlern zufolge könnte der amerikanische Rivale AIG nach dem Konzern greifen. Die Marktkapitalisierung von AIG ist mit rund 185 Mrd. Dollar (139,4 Mrd. Euro) etwa vier mal so hoch wie die von Generali. Neben dem größten Versicherer der Welt wurde auch der niederländische Aegon-Konzern als Interessent gehandelt.

Erneuerung des Syndikatsvertrags

Inzwischen haben die italienischen Banken Monte Paschi, UniCredit und Capitalia beschlossen, den 2003 abgeschlossenen Syndikatsvertrag von Generali zu erneuern.

Die drei Banken halten einen 8,4-Prozent-Anteil an Generali. Capitalia-Chef Cesare Geronzi sprach sich für eine Amtsverlängerung des Generali-Präsidenten, Antoine Bernheim, aus, dessen Amtszeit im kommenden Frühjahr ausläuft. Bernheim soll zum Vizepräsidenten des neuen Bankenriesen aufrücken, der aus der Fusion der Geldhäuser Intesa und San Paolo IMI entsteht.

Der Aktienkurs des italienischen Versicherungskonzerns Generali haben von Gerüchten über ein möglicherweise bevorstehendes Übernahmeangebot profitiert. Der italienische Versicherungskonzern hat das Gewinnziel für 2006 angehoben und will nun nach Steuern "mindestens 2,3 Mrd. Euro" erzielen. Das würde eine Steigerung gegenüber dem Vorjahresergebnis von 21 Prozent oder mehr bedeuten. Im März hatte Chairman Bernheim noch 2,2 Mrd. Euro Konzernüberschuss für das Gesamtjahr avisiert. (APA)