Die Neuheiten von Nintendo sorgen beim Salzburger Spielwarenhersteller und -Distributeur Stadlbauer für einen kräftigen Umsatzzuwachs. "Die portable Nintendo-Konsole DS hat eingeschlagen wie eine Bombe", berichtete Andreas Stadlbauer, Geschäftsführer der Stadlbauer Marketing + Vertriebs GmbH im Gespräch mit der APA. Bei den Videospielen verzeichnet Stadlbauer einen Umsatzzuwachs von rund 70 Prozent. Insgesamt rechnet der Spielwarenspezialist heuer mit einem Umsatz von rund 110 Mio. Euro - ein kräftiges Plus gegenüber dem Vorjahr. Nähere Angaben zu Umsatz oder Gewinn wollte das Unternehmen nicht machen.

"Die Nachfrage ist sieben bis acht Mal größer als unsere Lieferkapazität"

Noch diese Woche wird die Europaeinführung der neuen Nintendo Wii-Konsole am 8. Dezember das Geschäft mit Videospielen weiter ankurbeln. In Japan und den USA standen die Kunden Schlange, als die begehrten Konsolen kürzlich auf den Markt kamen. "Die Nachfrage ist sieben bis acht Mal größer als unsere Lieferkapazität", sagte Stadlbauer. Was macht das Produkt so begehrt? Der neue Joystick soll eine noch realistischere Spielweise ermöglichen. Beim virtuellen Tennis oder Golf folgt man beispielsweise mit dem Joystick den Bewegungen des "realen" Spiels.

Die Stadlbauer-Holding hat den Alleinvertrieb für Nintendo in Österreich, der Schweiz und Osteuropa. Die Videospiele sind aber nur ein Segment im Sortiment des Spielwarengroßhändlers, der Tochterunternehmen in Hongkong, Ungarn und Polen hat. Seit 1999 gehört Carrera, Weltmarktführer von Autorennbahnen, zum Portfolio. Im vergangenen Jahr wurde die Carrera of America Inc. mit Sitz in New Jersey gegründet. Mittlerweile ist Carrera in den USA zum Marktführer aufgestiegen. Der Motorsport auf der heimeigenen Rennbahn ist bei den Amerikanern ein weitgehend unbekanntes Thema. Deshalb ortet Stadlbauer in diesem Markt noch viel Potenzial - ebenso wie in Osteuropa.

Carrera der "größte Autohersteller Europas"

Mit der Produktion von rund zwei Mio. Fahrzeugen ist Carrera der "größte Autohersteller Europas", sagte Stadlbauer. Oldtimer sind bei den großen und kleinen Rennfahrern ebenso beliebt wie Formel-1-Modelle oder moderne Straßenflitzer. Einen kräftigen Umsatzzuwachs hat Carrera die Einführung eines digitalen Systems beschert. Bis zu vier Autos können dadurch auf einer Spur fahren und diese - ganz wie im richtigen Rennsport - wechseln.

Zu den Klassikern unter den Spielwaren gehört Playmobil. Mit neuen Themen - heuer sind die Römer aktuell - konnten auch in diesem Bereich Zuwächse erzielt werden. Beliebte Geschenke unter dem Weihnachtsbaum sind weiters klassische Holzbaukästen von Baufix und elektronische Lernspiele, berichtete Stadlbauer.

Die Stadlbauer-Gruppe mit Sitz in der Mozartstadt beschäftigt rund 200 Mitarbeiter, rund die Hälfte davon am Standort Salzburg. Das Unternehmen ist seit 1953 in der Spielwarenbranche und seit 1989 im Uhrengeschäft tätig und hat in den vergangenen Jahren eine starke Internationalisierung vorangetrieben. (APA)