Wien - Vor dem entscheidenden EU-Gipfel hat Außenministerin
Ursula Plassnik eine Verhandlungspause mit der Türkei gefordert.
"Ich glaube, wir brauchen eine Verhandlungspause, ein Aussetzen der
Verhandlungen mit der Türkei von mindestens einem Jahr - das ergibt
sich auch aus den innenpolitischen Gegebenheiten der Türkei." Dies
erklärte Plassnik gegenüber der Tageszeitung "Österreich"
(Freitag-Ausgabe).
Verhandlungspause
Laut einer Aussendung der Zeitung erklärte die Ministerin weiter
zur Situation in der Türkei: "Dort finden im nächsten Jahr zwei
Wahlen statt - Parlament und Präsident - und dann 2008 noch die Wahl
in Zypern. In dieser Zeit sollte es eine Verhandlungspause geben, die
Türkei sollte ihre Klärungsprozesse, ob sie etwa bei Menschenrechten
den europäischen Weg beschreiten will, durchführen - und dann sollte
es durch die EU eine politische Bewertung geben."
Zwischenschritte und Alternativen
Zu den Beitrittschancen der Türkei stellte Plassnik laut
"Österreich" fest: "Das ist nicht vorhersehbar, deshalb sollte es
Zwischenschritte und Alternativen geben. Mein Wort dafür wäre
'türkisch-europäische Gemeinschaft', die sehr partnerschaftlich
unsere Beziehung regelt, ohne dass die Türkei gleich einen
EU-Vollbeitritt erreicht." (APA)