Der japanische Speicherchip-Spezialist Elpida und sein taiwanesischer Wettbewerber Powerchip Semiconductor Corp. (PSC) wollen gemeinsam den DRAM-Thron erobern. Zu diesem Zweck haben die beiden Unternehmen, derzeit an fünfter bzw. siebter Position auf dem weltweiten DRAM-Markt, ein Joint Venture gegründet. Ziel des Zusammenschlusses ist der Bau und Betrieb von vier neuen DRAM-Werken, die im Jahr 2011 rund 240.000 Wafer pro Monat produzieren sollen. "Es ist an der Zeit für uns, einen Schritt in Richtung PC DRAM-Herstellung zu gehen, um die Nummer eins in der DRAM-Industrie zu werden", so Elpida-Chef Yukio Sakamoto. Ranking Analysten zeigen sich jedoch skeptisch ob der ambitionierten Pläne. "Samsung ist unangefochtener Spitzenreiter im DRAM-Bereich. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Elpida und PSC die Marktführung übernehmen können", so LBBW-Analyst Volker Stoll im Gespräch mit pressetext. Es sei allerdings zu bemerken, dass derzeit die kleinen und mittleren Anbieter über eine aggressivere Preispolitik Marktanteile gewinnen würden. Der Kostendruck auf den DRAM-Sektor wird Stoll zufolge jedenfalls in naher Zukunft nicht abnehmen. Dennoch ließen sich mit den Speicherchips auch im kommenden Jahr noch gute Margen erwirtschaften. Joint Venture Insgesamt pumpen Elpida und PSC laut Wall Street Journal rund 450 Mrd. Neue Taiwan Dollar (10,5 Mrd. Euro) in das Joint Venture. In den kommenden beiden Jahren könnten die zukünftigen Partner nach Prognosen des Nomora Securities-Analysten Rick Hsu ihren gemeinsamen Marktanteil durchaus von derzeit 19 Prozent auf 20 bis 21 Prozent steigern. Allerdings hat Branchenprimus Samsung bereits angekündigt, im kommenden Jahr seinen Marktanteil auf 35 bis 40 Prozent ausbauen zu wollen. Beim DRAM-Absatz hat sich der südkoreanische Elektronikriese ein Plus von 90 Prozent auf die Fahnen geschrieben. Darüber hinaus könnten auch die volatile Angebotsentwicklung und potenzielle Expansionsschritte der Konkurrenz die ehrgeizigen Pläne von Elpida und PSC durchkreuzen. Auch der im Frühjahr von Infineon abgespaltene Speicherchip-Hersteller Qimonda muss sich mit der verschärften Konkurrenz auseinandersetzen. Das Unternehmen hatte im Frühjahr die zweite Position auf dem DRAM-Markt erobert und droht diesen Platz nun zu verlieren. Im abgelaufenen dritten Quartal konnte Qimonda mit Zuwächsen von 29 Prozent aufwarten und seinen Anteil am weltweiten DRAM-Markt von 16,2 auf 16,9 Prozent steigern. (pte)