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Heinz Palme, Susanne Riess-Passer, Beppo Mauhart.

Foto: AP/Punz
Die Geschichte funktioniert irgendwie in Schleifen oder Spiralen, so genau ist das nicht festzustellen, deswegen hat einmal ein Kluger gemeint, Geschichte sei der Ausdruck für Vorgänge, die man nicht erklären kann. Jedenfalls schaut die Geschichte in Gestalt mancher Protagonisten gern an den Schauplätzen vorbei, an denen sie schon einmal war, nicht aus Nostalgie oder Wiederholungszwang, sondern aus Neugierde und dem leichten Übermut, einst Getanes besser oder jedenfalls anders anzugehen.

So ähnlich muss es dem Ex-ÖFB-Präsidenten Beppo Mauhart ergangen sein, als er am Beginn der Woche mit seinem Ex-Pressesprecher Heinz Palme und Ex-Sportministerin Susanne Riess-Passer das Programm des Vereins "Österreich am Ball 2008" vorstellte. Die Herren sind (mit ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig) die Vorbereiter und Einfädler der Fußball-EM, und seit Ex-Bundesliga-Vorstand Reinhard Nachbagauer in den ÖFB zurückgekehrt ist, um Ludwig und Turnierdirektor Christian Schmölzer bei der Organisation zu unterstützen, könnte man einen sentimentalen Schub (auch Ex-Teamchef Josef Hickersberger ist ja wieder dort) erleiden. Irgendwer da oben mag die EURO. Gott sei Dank, denn das Austro-Ego-Aufladegerät des Skiweltcups scheint in den Fluten einer neuen Wärmezeit unterzugehen.

Vielleicht machen sie da oben auch nur Platz für wichtige Sachen, und der Wintersport wird von der Wolke gestoßen. Vielleicht sollte der EURO-Marketingverein eine Unterabteilung aufmachen und als "Wien am Ball ewig" die Fusion von Austria und Rapid vorbereiten und das Stadion in Rothneusiedl durchziehen. Der erste Altweiberherbst war ein Zeichen, er wird wiederkommen, und dann sollte man gerüstet sein. (DER STANDARD, Printausgabe, Samstag, 9. Dezember 2006, Johann Skocek)