Teheran/Wien - Der Iran wird seine Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA (IAEO) "überprüfen", sollte der UN-Sicherheitsrat eine gegen Teheran gerichtete Resolution beschließen. Das sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Seyyed Mohammad Ali Hosseini, am Sonntag nach Angaben der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA.

Hosseini präzisierte, die künftigen Entscheidungen des Iran würden sich nach den Beschlüssen richten, die die Gruppe der Fünf plus Eins (UN-Vetomächte und Deutschland) fassen werde. Gegebenenfalls werde man das "Niveau der Zusammenarbeit" mit der IAEO herabsetzen. Der Sprecher "bedauerte" die Haltung Frankreichs, Deutschlands und Großbritanniens in Bezug auf das iranische Atomprogramm und meinte, diese Länder würden einen "schlechten Weg" beschreiten. Man hoffe aber auf ihre Rückkehr zu Verhandlungen.

Vetomächte

Die fünf Vetomächte im Weltsicherheitsrat und Deutschland wollen am Montag in New York ihre Gespräche über Sanktionen gegen den Iran wegen dessen Atomprogramm fortführen. Ein neuer, von Frankreich, Deutschland und Großbritannien eingebrachter Resolutionsentwurf untersagt dem Iran den Handel mit wichtigem Atommaterial und Nukleartechnologien sowie Raketen. Im Gegensatz zu einem früheren Resolutionsentwurf dürften Länder jedoch selbst über den Handel mit dem Iran entscheiden, wenn es um sowohl zivil als auch militärisch verwendbare Objekte geht.

Der iranische Außenamtssprecher meinte dazu, der Entwurf der Europäer nähere sich sehr den Standpunkten Washingtons an. Zugleich schloss Hosseini jegliche Verhandlungen zwischen Teheran und den USA aus. Er verglich die USA mit einem "Schiffbrüchigen, der Bedingungen für seine Rettung" stelle und dessen "Rhetorik eine Mischung aus Beleidigungen und Drohungen" sei. Gegenüber der irakischen Regierung sei der Iran jedoch zu jeglicher Zusammenarbeit bereit, um Frieden und Sicherheit wiederherzustellen. Hauptgrund für die jetzige Situation im Irak sei die Anwesenheit der Besatzungstruppen. (APA)