Khartum - Erstmals haben Soldaten der Afrikanischen Union in der sudanesischen Krisenregion Darfur Zivilpersonen getötet. Wie ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen am Montag mitteilte, fielen Schüsse, als eine Menge aufgebrachter Flüchtlinge einen Stützpunkt der AU-Truppe zu stürmen drohte. Dabei seien drei Menschen ums Leben gekommen.

Nach dem Zwischenfall am Sonntag zogen sudanesische Polizisten vor den Stützpunkten der Friedenstruppe auf, wie Mitarbeiter von Hilfsorganisationen berichteten. Ein AU-Offizier in El Geneina nahe der Grenze zum Tschad sagte, es seien nur zwei Flüchtlinge ums Leben gekommen. Die Soldaten hätten geschossen, weil Granatwerfer in der Menge gesehen worden seien. Die AU teilte am Montag zudem mit, zwei ihrer Soldaten seien von Bewaffneten verschleppt worden.

Zwischen den seit 2004 in Darfur stationierten 7.000 AU-Soldaten und der Bevölkerung gibt es Spannungen. Immer wieder klagen Flüchtlinge, die Truppe schütze sie nicht ausreichend vor den arabischen Janjawid-Milizen. Die Demonstranten vom Sonntag waren Angehörige von 30 Sudanesen, die am Vortag von den Janjawid getötet worden waren. (APA/AP)