Hochstilisiertes Match
Während sich Nintendos Konkurrenz Sony und Microsoft (Xbox 360) bei der jüngsten Konsolen-Generation einen Hightech-Wettlauf geboten hatte, setzte das japanische Elektronikunternehmen aus Kioto auf neuartige Spielentwicklungen. Daher sieht Satoru Iwata auch keine direkte Konkurrenz zu den beiden Elektronikherstellern. Das sei ein Match, dass die Presse gern hochstilisiere. Statt die Konsole technologisch immer weiter aufzurüsten, versuche Nintendo sich auf ein intensive- res Spielerlebnis rückzubesinnen, erklärt der Präsident den Unterschied.
Dieses Konzept wurde schon vor zwei Jahren mit der aufklappbaren Konsole DS umgesetzt, die sich nach konzerninterner Prognose bis Ende des Geschäftsjahres 20 Millionen Mal verkauft haben soll.
Neuer Zugang
"Wir wollten auch mit Wii eine neue Form der Unterhaltung schaffen, nicht bloß ein neues Videospiel." Was Grafik und integrierte Zusatzfunktionen anlangt, sei ein absoluter Sättigungsgrad erreicht. "Die Kluft zwischen anspruchsvollen Spielern und den Noch-Nicht-Spielern wurde zu groß", ergänzt "Mario"-Erfinder Shigeru Miyamoto. Das bedeute, die einen wollen wissen, wie viele Farben das Gerät darstellen kann; den anderen ist das egal, die wollen einfach Spaß haben.
"Wir mussten neuen Kunden den Zugang zum Computerspiel ermöglichen. Spiele, die das Gedächtnis trainieren, wurden anfangs gar nicht als Computerspiele betrachtet", erinnert sich Iwata, "aber wir haben damit einen Riesenmarkt geöffnet. Frauen und Senioren kommen jetzt in Kaufhäuser, um sich in der Spielabteilung zu informieren." Das Stereotyp des "wie verrückt computerspielenden Teenagers im dunklen Zimmer, dessen Gesicht nur von der Spielkonsole erleuchtet wird, hat ausgedient", meint Miyamoto.
Gewinnträchtig