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Foto: AP/Martin Meissner
Wien - Nach Diesel könnten im kommenden Jahr auch Benzin und Super-Benzin teurer werden. Das fürchtet zumindest der Autofahrer-Club ÖAMTC. Grund dafür ist die Beimischung von Biosprit. Nachdem die Tankstellen zu Diesel schon seit Oktober 2005 Bio-Diesel beimischen müssen, gilt ab Oktober 2007, dass auch Benzin einen Bio-Anteil von und 4 Prozent haben muss. Die Mineralölsteuer sinkt für Benzin mit Bio-Anteil von 41,7 auf 1,2 Cent je Liter. Schon bei Diesel hatten die Mineralölkonzerne jedoch beklagt, dass die Steuersenkung nicht ausreicht, um die Kosten unterzubringen.

Die Einführung von Biodiesel 2005 hat zu versteckten Preiserhöhungen geführt. Diese sind analog dazu auch bei Benzin zu befürchten", erklärte ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brugger-Brandau am Dienstag in einer Pressemitteilung. Für Benzin, dem kein Bio-Ethanol beigemischt wird, steigt die Mineralälsteuer auf 44,5 Cent je Liter an. Für Diesel wird der vorgeschriebene Beimischungs-Prozentsatz ab 1. Oktober von 2,5 auf 4,3 Prozent angehoben. Hier sollte sich für den Konsumenten preislich aber nichts ändern, so Brugger-Brandau.

Vignetten-Gebühren unverändert

Ansonsten bringt das Jahr 2007 nur kleinere Änderungen für die Autofahrer, wie aus Übersichten von ÖAMTC und ARBÖ hervorgeht. Im täglichen Gebrauch ändert sich bei den Steuern sonst kaum etwas, auch die Vignetten-Gebühren und die Lkw-Maut hat die Asfinag für nächstes Jahr nicht angehoben.

Der Neukauf von Diesel-Pkw wird allerdings mit Jahreswechsel etwas teuerer werden. Der 30. Juni 2007 ist der letzte Tag, an dem der Kauf eines Diesel-Neuwagens mit Partikelfilter mit ein Bonus von 300 Euro belohnt wird. Ab 1. Juli 2007 gibt es dann keinen Bonus mehr. Der Malus - 1,5 Prozent der NoVA-Bemessungsgrundlage bzw. maximal 300 Euro - bei Kauf eines Diesel-Pkw ohne Partikelfilter läuft zeitlich unbegrenzt weiter.

Einkauf in Deutschland wird teurer

Erleichterungen gibt es dafür bei Kauf von Gebrauchtwagen im Ausland. Für die Zulassung in Österreich braucht man mit 1. Juli keine Bestätigung mehr vom Generalimporteur oder von der zuständigen Landesfahrzeugprüfstelle. Für Autos, die in Österreich erst typisiert werden müssen, braucht man außerdem keinen Typenschein mehr, falls eine so genannte EU-Übereinstimmungsbescheinigung vorliegt und die geforderten Fahrzeugdaten in der neuen Genehmigungsdatenbank gespeichert sind.

Achtung bei Gebrauchtwagen-Käufen in Deutschland: Sie werden durch die dortige Mehrwertsteuer-Anhebung von 16 auf 19 Prozent per Jahreswechsel teurer. Neuwagenimporte betrifft das nicht. Hier gilt das Bestimmungslandprinzip, d.h. die Mehrwertsteuer - in Österreich unverändert 20 Prozent - ist ohnehin im Inland zu bezahlen.

Wer sein Auto hingegen aus Österreich ausführt, weil er übersiedelt, bekommt in Zukunft die Normverbrauchsabgabe (NoVA) zurück. Bringt man das Fahrzeug wieder zurück nach Österreich, muss man allerdings wie bisher wieder die NoVA nachzahlen. Neuerungen gibt es schließlich auch bei der Kfz-Haftpflicht-Versicherung. Die Mindestdeckungssummen werden angehoben: Für Personenschäden müssen ab Juni eine Mio. Euro pro Unfallopfer oder 5 Mio. Euro pro Unfall abgedeckt werden. Für Sachschäden gilt die Mindestsumme von einer Mio. Euro. (APA)