Seoul - Kartellbehörden in Japan, Südkorea und den USA ermitteln gegen die wichtigsten Anbieter von Flüssigkristallbildschirmen (LCD) wegen Preisabsprachen. Zu den Beschuldigten gehörten LG.Philips LCD, Samsung aus Südkorea sowie die japanische Sharp, teilte die Wettbewerbsbehörde in Tokio am Dienstag mit. Die Aktie von LG.Philips rutschte nach Bekanntwerden des Falls um mehr als sieben Prozent auf ein Allzeittief.

Auch gegen ein Gemeinschaftsunternehmen von Seiko Epson und Sanyo aus Japan wird ermittelt. Die Nummer drei der LCD-Branche, die taiwanische AU Optronics, ist nach eigenen Angaben ins Visier der US-Behörden geraten.

Bei den Ermittlungen könnte es der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge um Preisabsprachen in den Jahren 2003/2004 gehen. Damals hätten die LCD-Hersteller den Markt noch besser unter Kontrolle gehabt als heute. 2005 war LG.Philips der Weltmarktführer für LCDs, die in Flachbildschirmen und PCs eingebaut werden. Dieses Jahr setzte sich Samsung an die Spitze, das sich mit Sony verbündete. LCDs kommen zum Beispiel auch in Mobiltelefonen, Videoprojektoren und tragbaren Musikspielern zum Einsatz.

Zusammenarbeit

LG.Philips, ein Gemeinschaftsunternehmen von LG Electronics und Philips Electronics kündigte an, mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen. Ähnlich äußerte sich Samsung. Analysten erklärten den Kursverfall von LG.Philips aber nicht nur mit dem Kartellverfahren. "Die Nachrichten über die Kartellermittlungen kamen zu den Befürchtungen an den Märkten, dass LG.Philips' Nettoverlust könnte sogar noch größer ausfallen als erwartet", sagte Kim Seong Ki von SH Asset Management. Das Unternehmen hat in den beiden vergangenen Quartalen ein Defizit verbucht. (APA/Reuters)