Göteborg - Titelverteidiger Norwegen sowie Weltmeister Russland haben auch nach dem Hauptrunden-Auftakt der Handball-Europameisterschaften der Fraueneine weiße Weste und steuern weiter unaufhaltsam Richtung Halbfinale. Im Gegensatz zu den weiterhin souverän agierenden Norwegerinnen haben die Russinnen diesmal aber nur mit Glück den ersten Punktverlust verhindert.

Irina Poltoratskaja erzielte in Stockholm erst drei Sekunden vor Spielende das entscheidende Tor zum 25:24-(10:11)-Erfolg über Frankreich. Ebenfalls Hoffnungen auf den Halbfinal-Einzug darf sich Österreichs nächster Gegner am Mittwoch machen: Deutschland setzte sich nämlich gegen Ungarn überraschend glatt 34:27 (19:9) durch. In der Russland-Gruppe wahrte dagegen Spanien seine Medaillenchance mit einem 29:27 (16:15) gegen Kroatien.

Der dreifache Olympiasieger Dänemark benötigt dagegen ein Wunder, um seine Edelmetallambitionen noch zu realisieren. Im Prestige-Duell verlor der EM-Zweite gegen Gastgeber Schweden 22:27 (12:15) und erlitt damit bereits seine zweite Niederlage im Turnierverlauf.

Wurfmaschine Kudlacz

Zuvor hatte Polen in der Österreich-Gruppe einen 35:33 (16:21)-Erfolg über Mazedonien gefeiert. Herausragende Spielerin war Karolina Kudlacz vom deutschen Meister und Cupsieger HC Leipzig, die 17 Treffer aus 21 Versuchen erzielte.

In der Partie musste Mazedonien ohne seinen Delegationsleiter Ivan Bojkov auskommen, der vom Sportgericht des Europäischen Handball-Verbandes (EHF) für zwei Spiele gesperrt wurde. Das Gremium ahndete damit ein wiederholtes unsportliches Verhalten des Funktionärs im Vorrundenspiel gegen Österreich (25:28) und verhängte zudem eine Geldstrafe von 2.000 Euro. Bojkov hatte u.a. die Schiedsrichter sowie die Offiziellen beleidigt und das Spiel verzögert. Mazedonien ist Gastgeber der Frauen-EM 2010. (APA/dpa)