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Sieht die Swiss nach Turbulenzen wieder im Aufwind: der Chef der Schweizer Fluglinie, Christoph Franz.

Zur Person
Christoph Franz (46) ist seit 2004 Chef der Swiss, eine 49 Prozent-Tochter der Lufthansa. Er kommt von der Deutschen Bahn.

Foto: Reuters
STANDARD: Die Swiss gilt als saniert. Haben Sie Angst, dass der Erfolg wieder zerrinnt?

Christoph Franz: Die Entwicklung in der Luftfahrtbranche läuft gegenwärtig überdurchschnittlich gut. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zufrieden werden. Es ist nicht damit getan, dass wir unsere erlangte Position halten können, wir müssen diese auch nachhaltig im harten Wettbewerbsumfeld stärken.

STANDARD: Ist Swiss endgültig aus der Krise?

Christoph Franz: Die besten Airlines, inklusive die Billigfluglinien, erzielen eine Betriebsmarge von lediglich 6,5 Prozent. Die Branche müsste aber mindestens das Doppelte erreichen, um über den ganzen mehrjährigen Konjunkturzyklus eine ausreichende Profitabilität zu erzielen. Dies zeigt, wie diese Industrie noch immer ein Krankheitsfall ist. Zunächst aber freuen wir uns einmal über unsere Situation. Ja, wir sind aus der Krise raus.

STANDARD: Die AUA bemüht sich mit einem Sanierungskurs voranzukommen. Möchten Sie Ihre Erfahrungen den Österreichern mitteilen?

Christoph Franz: Ich bin nicht derjenige, welcher Ratschläge erteilt. Ich finde aber, es war der richtige Schritt der AUA, eine Rekapitalisierung einzuleiten, um auf dem Weg zu einer verbesserten Kostenstruktur voranzukommen. Mit dem gewonnen Geld ist die Arbeit aber bei Weitem nicht absolviert, man hat lediglich Zeit gewonnen, um diese Restrukturierung umzusetzen.

STANDARD: Wie hoch ist der Einfluss Ihrer Mutter Lufthansa auf Ihre Arbeit?

Christoph Franz: Wir haben eine sehr hohe Eigenständigkeit im Tagesgeschäft. Dennoch nutzen wir gezielt die Chancen der Integration und schotten uns nicht ab. (Kurt Hofmann, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.12.2006)