New York - Die fünf Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat und
Deutschland könnten sich nach Angaben der Verhandlungsführer noch in
dieser Woche über Sanktionen wegen des iranischen Atomwaffenprogramms
einigen. Bei den Gesprächen seien "wesentliche Fortschritte" erzielt
worden, sagte der britische UN-Botschafter Emyr Jones Parry am
Mittwoch in New York nach einer Aussprache in der Sechser-Gruppe. Er
hoffe, dass nach einer Einigung der Sechser-Gruppe in dieser Woche
der gesamte UN-Sicherheitsrat so schnell wie möglich über den Text
abstimmen werde.
Der französische UN-Botschafter Jean-Marc de La Sabliere sagte,
Russland und die USA hätten noch Änderungsvorschläge für den von
Frankreich, Großbritannien und Deutschland vorgelegten Entwurf
eingebracht.
Die sechs Länder seien sich in wichtigen Grundsatzfragen einig
geworden, berichtete Russlands Vertreter Witali Tschurkin aus den
Beratungen. Es gebe zwar noch einige Differenzen, darunter die Frage
einer Visa-Sperre für die Mitarbeiter der iranischen Programme für
Raketen mit konventionellen und atomarer Bewaffnung.
Grundsätzliche Einigkeit
Alle Teilnehmer
teilten aber das grundlegende Verständnis, dass sich die Beratungen
auf die Anreicherung von Kernmaterial, die chemische
Wiederaufarbeitung, Projekte mit Schwerem Wasser und nukleare
Versorgungssysteme konzentrieren sollten.
Die UN-Botschafter Chinas, Frankreichs, Großbritanniens,
Russlands, der USA und Deutschlands ringen seit Wochen um einen
gemeinsamen Text der Resolution, die am 23. Oktober von den
europäischen Staaten eingebracht worden war. Vor allem Russland und
China sperren sich bisher auf Grund enger wirtschaftlicher
Verflechtungen mit dem Iran gegen harte Strafmaßnahmen. (APA)