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"Nimm ein Sackerl für mein Gackerl"-Spruch des Jahres 2006.

Foto: APA/MARTIN FICHTER
Graz/Wien - "Penthouse-Sozialismus" ist zum Wort des Jahres 2006 gewählt worden. Der Begriff steht "in engem Zusammenhang mit dem BAWAG-Skandal", der Österreich das ganze Jahr 2006 hindurch beschäftigt hat, erklärte der Grazer Germanist und Jury-Vorsitzende Rudolf Muhr. Der aus der Werbung bekannte Ausdruck "ätschpeck" wurde zum Unwort des Jahres gekürt. "Penthouse-Sozialismus"

"Penthouse-Sozialismus" vereint "zwei gegensätzliche Begriffe, die üblicherweise in direktem Widerspruch zueinander stehen: Die Inanspruchnahme von Privilegien und das Vertreten von sozialistischen Idealen", so Muhr. "Der Begriff thematisiert und kommentiert auf sarkastische Weise gesellschaftliche Entwicklungen, die vielfach als irritierend und verstörend empfunden werden."

Der Ausdruck "ätschpeck" drücke "starke negative Emotionen wie Schadenfreude und Verhöhnung von Mitbewerbern der selben Branche aus und dürfte deshalb als aggressiv und herabwürdigend wahrgenommen werden", begründete Muhr die Entscheidung zum "Unwort des Jahres".

Zum Spruch des Jahres wurde "Nimm ein Sackerl für mein Gackerl" - der Slogan der Stadt Wien in ihrer Initiative gegen Hundekot - gewählt.

Der FPÖ-Wahlspruch "Daham statt Islam" gewann die heuer erstmals durchgeführte Wahl zum "Unspruch" des Jahres. Er ziele "in knapper Form auf die Diskriminierung und Aussonderung von MitbürgerInnen moslemischen Glaubens in Österreich", so die Jury.

2005 hatte der "Schweige-Kanzler" die Wahl zum Wort des Jahres gewonnen. Zum Unwort war "Negativzuwanderung" gekürt worden, zum Spruch des Jahres "Österreich ist frei". (APA)