Washington - Als Beitrag zum Kampf gegen Übergewicht bei Kindern bietet die Fast-Food-Kette McDonald's neben Hamburgern neuerdings auch Sport an. In sieben US-Restaurants wurden bereits kleine Fitness-Ecken für Vier- bis Zwölfjährige eingerichtet. Die "R Gyms" sollen in einigen der 5500 McDonald's-Restaurants in den USA die Spielplätze ersetzen.

Hometrainer

In den Fitness-Ecken stehen unter anderem Hometrainer, die an Videospiele angeschlossen sind; außerdem können dort Aerobic-Übungen gemacht und Hindernisse übersprungen werden.

Täuschung

Kritikern sehen in den Fitness-Ecken allerdings lediglich einen Versuch der Fast-Food-Kette, angesichts des zunehmenden Gewichtsbewusstseins der US-Bürger ihr Image aufzubessern. "Die Zahl der Kalorien, die ein Kind in diesen Gyms verbrennt, ist ziemlich gering im Vergleich zu dem, was es selbst mit einer kleinen Mahlzeit aufnimmt", warnt die Leiterin des Rudd-Zentrums für Ernährungspolitik und Übergewicht an der Yale-Universität, Kelly Brownell.

Um einen Milchshake mit 200 Kalorien zu verbrennen, müssten Kinder drei Stunden Sport treiben. Eine Gefahr ist laut Brownell auch, dass die Kunden der Fast-Food-Kette in den Glauben versetzt würden, sie könnten essen so viel sie wollten, solange sie nur Sport trieben.

Fast-Food-Verboten vorbeugen

Nach Angaben von Gesundheitsexperten ist ein Drittel der Kinder in den USA übergewichtig oder dick, Tendenz steigend. Brownell vermutet, dass McDonald's mit den "R Gyms" die Flucht nach vorne antritt: Nach den Tabakproduzenten sehen immer mehr Gesundheits-Verfechter in den USA in den Fast-Food-Ketten ein neues Opfer für Klagen. (APA)