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Wien - Nachdem die Wiener Börse am Mittwoch mit einem neuen Allzeithoch von 4358,32 Punkten aus dem Handel gegangen ist, hat der Leitindex ATX seinen Höhenflug am Donnerstag fortgesetzt und am späten Nachmittag bei 4374,95 Punkten notiert.

"Österreich ist nach wie vor ein Osteuropa-Player. Der heimische Markt hat gelitten, als die Ost-Märkte im Mai korrigiert haben, jetzt passt das Umfeld wieder", erklärt Erste-Bank-Chefanalyst Friedrich Mostböck. Die Bewertungen der Märkte sei gut, der ATX habe daher ein gutes Umfeld. Während die Internationalen Märkte heuer bisher zehn bis dreißig Prozent im Plus liegen, hat der ATX ein Plus von bisher 19 Prozent geschafft. Für das kommende Jahr erwartet die Erste Bank, dass der ATX nach einem guten Jahresstart saisonal bedingt wieder etwas zurückkommt, während er bis Jahresende sieben bis zehn Prozent zulegen wird.

Besser als erwartet

Das Jahr 2006 läuft besser, als von den Analysten noch im September erwartet. Im Jahresendspurt seien auch die gehandelten Volumina angestiegen, sagt Peter Bauernfried, Analyst bei der CA-IB. Stark performt haben zuletzt die Post, Voestalpine, die OMV und die Raiffeisen International. Die Bank hat seit Jänner ein Plus von 91 Prozent verbucht. Die jüngsten Zukäufe in Russland und der Ukraine werden der auf Osteuropa spezialisierten Bank auch in den nächsten Jahren starkes Wachstum bringen, schätzt der Analyst.

Als Jahresverlierer gilt der Internet-Wettanbieter Bwin. Im Vorjahr hat Bwin noch ein Kursplus von 500 Prozent eingefahren. Heuer purzelten die Kurse aufgrund der unsicheren Rechtssituation in mehreren Ländern in den Keller. Seit Jänner hat die Aktie 81 Prozent an Wert verloren und ist damit der schlechteste ATX-Wert in diesem Jahr. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.12.2006)