Abuja, 15. Dez - Bewaffnete haben eine Ölförderanlage des Shell-Konzerns in Nigeria besetzt und nach Angaben aus Unternehmenskreisen zahlreiche Mitarbeiter und Soldaten als Geiseln genommen. Es handle sich um eine Anlage des britisch-niederländischen Unternehmens am Fluss Nun, an der täglich 12.000 Barrel gefördert würden, hieß es am Freitag aus den Kreisen. Der Angriff sei bereits am Donnerstag erfolgt.

Geisel

Viele der etwa 40 Geiseln seien am Freitagmorgen wieder frei gekommen. Wie viele Personen sich noch in der Gewalt der Entführer befinden, blieb unklar. Bewaffnete hatten die selbe Anlage wegen finanzieller Streitigkeiten bereits im Oktober für zwei Tage besetzt und 60 Arbeiter gegen ihren Willen festgehalten.

In Nigeria werden immer wieder Mitarbeiter von Ölfirmen entführt. Viele Entführungen zielen vor allem auf Lösegeld ab. Auch sollen die Bewohner der Förderregion stärker an den Gewinnen der Ölbranche beteiligt werden. Außerdem verlangen die Rebellen eine Entschädigung für die jahrzehntelange Umweltverschmutzung durch die Konzerne. Wegen der Angriffe wurde die Produktion seit Februar um ein Sechstel reduziert. (Reuters)