Frankfurt/Stuttgart - Der von der deutschen
Bundesregierung geplante Einstieg eines privaten Konsortiums beim
europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS steht Zeitungsberichten
zufolge kurz vor dem Abschluss. Der "Tagesspiegel" schrieb unter
Berufung auf Verhandlungskreise, es seien nur noch Details zu klären,
vor allem juristischer Natur. Das "Handelsblatt" berichtete
gleichzeitig, dass Regierung und Banken hoffen, den geplanten Verkauf
von EADS-Anteilen von DaimlerChrysler noch vor Weihnachten
abzuschließen.
Keine Stellungnahme
Ein DaimlerChrysler-Sprecher wollte am Freitag keine Stellungnahme
abgeben. Den Berichten zufolge soll DaimlerChrysler 7,5 Prozent
seiner EADS-Aktien an ein Bankenkonsortium unter Führung von
Deutscher Bank, Commerzbank und Goldman Sachs verkaufen. Der Bund
wäre über die staatliche KfW-Bankengruppe beteiligt.
Laut "Handelsblatt" haben sich Banken und Bundesregierung darauf
verständigt, dass der Daimler-Anteil durch eine Derivate-Konstruktion
faktisch in stimmrechtslose Vorzugsaktien umgewandelt wird. Die
Laufzeit soll etwa vier Jahre betragen, Daimler behält während dieser
Zeit weiter alle Stimmrechte. Vorteil dieser Lösung sei, dass die
Aktien nach Ablauf dieser Zeit wieder an DaimlerChrysler
zurückgingen, wobei die Investoren von einer erwarteten positiven
Kursentwicklung und überdurchschnittlichen Renditen profitierten. Die
Banken rechneten mit einer Verzinsung von deutlich über vier Prozent,
berichtete die Zeitung. (APA/AP)