Wien - 700.000 Euro dürften die Aufräumarbeiten nach dem Giftmüll-Fund in Wien-Simmering gekostet haben. Diese Berechnungen legte Global 2000 am Freitag nach Veröffentlichung des Abschlussberichts der Umweltschutzabteilung (MA22) vor.

Demnach wurden auf dem aufgelassenen Firmengelände rund 1.400 Tonnen gefährliche Abfälle von Asbest bis Zyanid gelagert, so die Umweltschutzorganisation in einer Aussendung. Auch verbotene PCBs (polychlorierte Biphenyle) wurden gefunden. Rund ein Drittel der Fässer und Behälter befand sich im Freien. Laut dem Bericht wurde das Gelände vollständig geräumt, eingezäunt und die Hallen versperrt.

Der Abschlussbericht werfe einige drängende Fragen auf, hieß es in der Aussendung. In der Liste der letzten Betriebsinventur seien 24,8 Tonnen cyanidhaltige Salze aufgelistet. Von der Umweltschutzabteilung würden jedoch nur noch 7,3 Tonnen angeführt. Aufgeklärt werden müsse auch, warum die MA22 den größten Abfallposten - rund 1.150 Tonnen Öl-Wasser-Gemische unbekannter Zusammensetzung - gar nicht erwähne.

Grundstückseigentümer muss zahlen

Die Räumungskosten für den Giftmüll-Fund in Wien-Simmering sollen vom Grundstückseigentümer bezahlt werden. Man habe dies von Anfang an betont, so Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Umweltschutzabteilung (MA22), am Freitag in einer Aussendung. Auch für die Finanzierung der ersten Sofortmaßnahmen haben man Geld eingefordert und vom unabhängigen Verwaltungssenat Recht bekommen.

Die MA22 habe schon im September 2005 - lange vor Bekanntwerden - das Lager kontrolliert und Sofortmaßnahmen gesetzt, hieß es in der Aussendung. Sämtliche gefährlichen Stoffe wurden entfernt und sachgerecht entsorgt. Lediglich sechs Großtanks mit einem Öl-Wasser-Gemisch befänden sich noch im Außenbereich des Geländes. Diese seien in gutem Zustand und würden zusätzlich in einer Wanne stehen. Eine mögliche Entfernung werde derzeit noch überprüft. (APA)