Bild nicht mehr verfügbar.

Abläufen die richtige Struktur zu geben zählt zu den Voraussetzungen des Projekterfolgs.

Foto: Reuters
"Organisationen sind im Allgemeinen auf die Erfüllung von Routineprozessen ausgelegt", sagt Roland Gareis, geschäftsführender Gesellschafter der Roland Gareis Consulting GmbH und Leiter des Professional MBA "Project & Process Management" an der WU-Executive Academy. "Da laufen verschiedene Dinge ab, und wenn man definiert, wie so etwas ausschaut, wird es hoffentlich effektiv und effizient ausgeführt."

Außerhalb dieser Routine stehen Projekte jeglicher Art. "Die sind einzigartig, können sich aber natürlich wiederholen", stellt Gareis klar, dass man im Sinne des Lehrgangstitels keinerlei Synonymität von Prozessen und Projekten vermitteln wolle.

Der MBA, dessen Start im Oktober 2007 sein soll, setzt auf den gleichnamigen Universitätslehrgang auf, den Gareis schon seit 1983 leitet. Diese zweisemestrige Ausbildung schließt mit dem Titel "Akademischer Projekt- und Prozessmanager" ab und richtet sich an Personen, die sich die grundlegenden Skills des Bereichs aneignen möchten. "Ein akademischer Titel ist hier keine Voraussetzung", so Gareis, "man kann durchaus auch als HTL-Ingenieur einsteigen."

Der MBA richte sich "grundsätzlich an die mittlere Führungsebene". Große Vorkenntnisse abseits gewisser Erfahrungen in der Teamarbeit seien nicht notwendig.

Im Alltag des Projektmanagements gehe es "stark darum, dem Projekt, das eben etwas Einmaliges ist, eine Struktur zu geben". Dabei spielt die sinnvolle inhaltliche Planung genau so eine Rolle wie Terminvereinbarungen, Preisverhandlungen und das vielfach erforderliche Aufstellen von Sponsoren.

Zudem gehe es auch um "die Gestaltung der Umweltbeziehungen: Man hat immer mit Behörden, Lieferanten und Kunden zu tun", weiß Gareis, "und um Erfolg zu haben, muss man diese Umweltbeziehungen passend gestalten".

Auch der internationale Bezug ist Gareis wichtig, weshalb das zweijährige MBA-Studium mit bis zu 30 Teilnehmern teilweise in Lille abläuft.

(Bernhard Madlener, Der Standard, Printausgabe, 16./17.12.2006)